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Dies ist der zweite Teil meiner Eindrücke vom Kongress Mentales Stärken in Heidelberg. Hier ist eine persönliche Zusammenfassung der Vorträge von Eckart von Hirschhausen und von Hans-Dieter Hermann, als Sportpsychologe besonders aus dem Fussball bekannt. Doch der Reihe nach:

„Humor hilft heilen“

Ein kurzweiliger und nachhaltiger Vortrag war der von Eckart von Hirschhausen mit „Humor hilft heilen“.

Ich vermute, dass ihn fast jeder kennt, ob von der Bühne, seinen Büchern oder aus dem TV. Er sagt von sich selbst, dass er auf so ziemlich alles Kanälen präsent ist. Also auf fast allen. Sein Anliegen ist es, möglichst viele unterschiedliche Menschen zu erreichen. Denn das, was die meisten Menschen über Gesundheit wissen, ist schlichtweg viel zu wenig. Vor allem, was die seelische Gesundheit betrifft. Dem kann ich nur zustimmen!

Machen Sie einen Gesundheitscheck für die eigenen Einstellungen

Teilnehmer aus meinen Seminaren und Coachees haben mir oft bestätigt, dass der Weg zum Coach oder gar Therapeuten leider (!) noch oft belächelt oder gar schräg angesehen wird: „Du brauchst einen Psycho?“ Am besten wird das gar nicht kommuniziert, sonst hört man womöglich „Ja, bekommst Du das nicht alleine hin?“ Nein, alles kann man nicht alleine wissen oder können und schon gar nicht hinbekommen! Interessanterweise ist ein regelmäßiges Training im Fitnessstudio inzwischen für viele selbstverständlich. Das ist ja spannend. Wie steht es mit der Fitness oder dem Muskeltraining für die Seele? Wie ist es mit einem Gesundheitsscheck bezüglich der eigenen Einstellungen und Glaubenssätze? Frauen werden ja oft belächelt, weil sie sich um Gesundheitsthemen kümmern, ins Yoga gehen oder Achtsamkeitstraining machen. Sie haben eben schon längst die Wirksamkeit dieser Methoden erfahren.

Fitnesstraining für die Einstellungen

Selbstwirksamkeit stärken!

Denn, um wieder zum Vortrag von Eckart von Hirschhausen zurückzukommen, es geht um Wirksamkeit. Das kann ein Medikament sein, wenn ich überzeugt bin, dass es auch wirkt. Das kann aber auch ein gutes Gespräch mit dem Arzt oder einem Freund sein, auch das hat eine Wirkung. Ob es der Beruhigung oder der Zuversicht dient. Dazu passt folgende Geschichte, die die Besucher oder Leser des Programm von Hirschhausen sicherlich kennen: Das ist die Sache mit dem Anti-Monsterspray, ein tolles Beispiel für Selbstwirksamkeit, und das bereits bei Kindern! Manche Kinder haben in der Nacht Angst vor Monstern im Zimmer. Da hilft logischerweise das Anti-Monsterspray! Kinder können es selbst einsetzen, um es in dunkle Ecken oder unter das Bett zu sprühen. Das vertreibt die Monster mit Sicherheit! Das Spray beinhaltet Lavendelöl, was ja ganz nebenbei auch beruhigt. Das kann sogar Erwachsenen beim Einschlafen helfen. Auch wenn die Monster hier nicht unter dem Bett liegen, sondern im Kopf herumkreisen.

Stimmungen selbst regulieren und verändern

Die Quintessenz aus diesem Vortrag war für mich die Aussage von Hirschhausen, dass wir nicht gelernt haben, mit unseren Stimmungen umzugehen und diese zu regulieren. Weder in der Schule, das Fach „Entspannung“ oder „Wohin mit meinem Frust?“ oder „Wie werde ich den Stress bloß los?“ gab es nicht. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Es gibt Ausnahmen, so wurde vor 10 Jahren das Schulfach Glück in einer Heidelberger Schule initiiert. Daraus hat sich ein Institut entwickelt. Hier werden die Kenntnisse und Erfahrungen aus 10 jähren Praxis weitervermittelt. Denn viele aktuell ungelöste Probleme machen sich später bemerkbar, in Form von Übergewicht, Diabetes, Herz- und Kreislaufproblemen und Bewegungsunlust. Die Ursache liegt oft an einer ganz anderer Stelle.

Mit mentalem Training gelingt es leichter, die eigenen Stimmungen zu regulieren. So können Sie Ihre vorhandenen Fähigkeiten gut einsetzen, um in die jeweils gewünschte Richtung voranzukommen. Dabei werden Sie sich wesentlich besser fühlen als wenn Sie das Gefühl haben, Ihren Stimmungen ausgeliefert zu sein.

Endlich Älterwerden!

Ach ja, das neue Programm von Hirschhausen startet im Dezember und befasst sich mit dem Älterwerden. Es heisst „Endlich“, die Tourdaten finden Sie hier: http://www.hirschhausen.com. Er sprach mir übrigens aus der Seele, als er erzählte, dass er eine ganze Sammlung von positiven Altersvorbildern hat. In diesem Zusammenhang hat er sich übrigens von einer über 80jährigen Dame inspirieren lassen, tanzen zur lernen. Das macht gute Laune und er konnte sogar mit einem Hirnscan belegen, was sich in seinem Gehirn verändert hat. Ob mit oder ohne Nachweis, ich kann die positive Wirkung des Tanzens nur bestätigen!

Ein Bühnenprogramm kann ich zu diesem Thema nicht bieten, aber ein Seminar. Was Sie alles tun können, um gesund und neugierig älter zu werden, erfahren Sie in meinem Seminar „Lebenslanges Lernen„. Die Anregung, sich positive Altersvorbilder zu suchen und für sich ein Leitbild für die Zukunft zu entwerfen, gehört hier auch mit dazu!

Führungsstärke – Der Sport als Beispiel?

Das war der Vortragstitel von Hans-Dieter Hermann, Sportpsychologe mit dem Schwerpunkt Fussball, dem Mannschaftssport. Da lassen sich durchaus Parallelen zu Unternehmen ableiten. Zum Beispiel, ob Probleme diskutiert oder Herausforderungen kommuniziert und die Mitarbeiter dadurch inspiriert werden. Geht natürlich nur, wenn der Trainer oder die Führungskraft diese Inspiration in sich hat. Was mir während dieses Vortrags wieder einmal bewußt geworden ist: die Beziehungsebene zwischen Trainer und der Mannschaft stellt einen ganz wesentlichen Faktor für den Erfolg dar. Oder die zwischen Führungskraft und Mitarbeitern.

Vicente del Bosque

Der legendäre Trainer von Real Madrid, Vicente del Bosque, wurde in einem Interview gefragt, was er als Trainer macht, damit seine Mannschaft so erfolgreich ist. Er meinte nur, dass er viel mit den Spielern kommuniziert. Gedankenaustausch nannte er das. Und zwar zu 50% der Zeit, die er trainiert. Oder, fügte er hinzu, sogar noch darüber hinaus. Das Erfolgsgeheimnis ist die Nahbarkeit. Ein Gedankenaustausch findet nicht von oben nach unten statt, sondern auf Augenhöhe.

Vertrauen als Schlüssel

Auf das Berufsleben übertragen stellt sich die Frage, wie kommuniziert die Führungskraft mit dem Team? Wie läuft hier der Gedankenaustausch? Viele Mitarbeiter verlassen ein Unternehmen aus dem Grund, weil es an der Kommunikation mit den Führungskräften hapert. Gerade in einer VUCA-Welt, die komplex und unberechenbar ist und sich schnell verändert, ist Vertrauen der entscheidende Faktor. Wie soll dieses entstehen, wenn nicht durch Kommunikation? Vertrauen reduziert die Komplexität und gibt das Gefühl, die Herausforderungen meistern zu können. Diese Stimmung färbt wiederum auf die Zusammenarbeit im Team und damit auf die Ergebnisse ab. Es ist fast wie im Fußball!

Ob im Sport oder Unternehmen – was macht Sinn?

Führungsstärke im Beruf

Hans-Dieter Hermann sprach auch die Sinnfrage an. Wofür machen Sie das, was Sie tun? Wenn ein Sportler keinen Sinn mehr darin sieht, 100 Meter zu so schnell es geht zu rennen oder die Piste in einer halsbrecherischen Geschwindigkeit herunter zu brettern, wird er keinen Erfolg mehr haben können. Zumindest nicht im Spitzensport. Mitarbeiter erkennen schnell, ob eine Führungskraft Sinn in dem sieht, was sie tut. Die eigene Motivation ist die Inspiration für die Ziele, die wiederum ans Team vermittelt werden.

Falls sich für Sie mal die Gelegenheit ergibt, Hans-Dieter Hermann bei einem seiner Vorträge zu erleben, gehen Sie hin! Ein kurzes Interview mit ihm zum Thema „Erfolgreiche Teams“ finden Sie hier https://www.youtube.com/watch?v=AF2CDoIrH-U

Das waren einige meiner Eindrücke vom Kongress. Es gäbe noch viel mehr zu berichten, über Selbsthypnose, wie die Veränderung von Einstellungen gelingen kann und enorm hilfreich es sein kann, den Fokus immer wieder auf die Stärken zu legen. Ich nehme viele Inspirationen für mich mit, die wieder mit in meine Seminare und Coachings mit einfließen werden.

Wenn Sie interessiert sind, mit mir zu arbeiten, schreiben Sie mir eine Mail oder rufen Sie mich an. Das erste Gespräch von 20 Minuten ist kostenfrei – ich freue mich auf Sie!