Umgang mit Veränderungen

Wie oft habe ich von Seminarteilnehmern schon gehört: ‚Ich denke zwar dran, die Augenentspannung zu machen, vergesse es aber sofort wieder.‘ ‚Ich finde diese Strategie für eine bessere Konzentration super, aber nach zwei Tagen ist sie schon wieder untergegangen und ich bin im alten Trott!‘ Die alten Gewohnheiten sind mächtig – wie können Sie diese verändern? Können Sie überhaupt dagegen ankommen? Trotz vieler Aufgaben und Termine, mitten im wuseligen Alltag?

Wollen und Tun sind eben zwei grundverschiedene Dinge

Es gibt Unterstützung! Ich stelle Ihnen eine Methode vor, sogar zwei. Übrigens hilft das, was ich hier vorstelle, nicht nur bei Konzentrationsstrategien oder bei der Augenentspannung sondern bei allem, was Sie verändern wollen. Aber halt – nicht alles auf einmal. Fangen Sie bei der Veränderung von Gewohnheiten immer mit einer Kleinigkeit an!

Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, wie das mit den Gewohnheiten in unserem Gehirn abläuft. Und warum Sie immer wieder in alte Muster zurückfallen.

Wie oft entscheiden Sie im Alltag, was Sie essen werden? 

Änderungen in unseren Gewohnheiten sind oft eine Herausforderung.  Aber wenn es gelingt, macht es zuversichtlich, auch andere Veränderungen hinzubekommen.  Wir haben die Fähigkeit, unsere Gewohnheiten bewusst zu verändern und dadurch positiven Einfluss auf unser Verhalten zu nehmen.

Wußten Sie, dass Menschen täglich etwa 200 Entscheidungen allein in Bezug auf ihr Essen treffen? Die meisten davon aus Gewohnheit. Sie merken es gar nicht! Das haben Ernährungswissenschaftlern der Cornell University herausgefunden. Es erklärt, warum bestimmte Fast-Food-Filialen überall gleich aussehen und das Essen überall gleich schmeckt – es ist einfach eine Gewohnheit und somit vertraut.

Welche Gewohnheiten sind Ihnen bewusst? Welche davon möchten Sie gerne verändern?

Die Gewohnheiten sind sattelfest im Gehirn etabliert

Studien haben gezeigt, dass wir etwa die Hälfte unseres Wachlebens auf Autopilot verbringen, ohne uns darüber bewusst zu sein. Ob es um alltägliche Aktivitäten wie die morgendliche Routine vom Aufstehen, Duschen, Zähneputzen bis hin zum zur Arbeitsweg geht. Sie denken nicht darüber nach, wo an Ihrem Arbeitsplatz etwas zu finden ist. Es ist da, wo es immer ist. Alles Gewohnheit. Sie können uns helfen, den Alltag zu bewältigen, aber sie sind oft unbewusst und laufen unterhalb des Radar unseres bewussten Denkens ab.

Wir sparen also viel bewusste Denkarbeit (und Energie), doch sie können auch extrem hinderlich sein. Warum? Dies liegt daran, dass Gewohnheiten in ganz anderen Gehirnarealen verankert sind als unser Bewusstsein, unser rationales Denken und unser Wille. Sie befinden sich tief im Gehirn in den evolutionsgeschichtlich uralten Arealen, die wir noch mit den Reptilien gemeinsam haben. In den sogenannten Basalganglien im limbischen System.

Limbisches System Sitz der Gewohnheiten

Limbisches System und Sitz der Gewohnheiten

Ein Wunsch allein bahnt keinen Weg

Da kommen Sie nicht dran. Aber Sie können neue neuronale Verbindungen im Gehirn schaffen. Doch das braucht Zeit,  ein wenig Anstrengung und vor allem Ausdauer – ein Wunsch allein reicht nicht aus. Aber mit der richtigen Strategie und Unterstützung wie meiner Transferbegleitung können Sie lernen, Ihre Gewohnheiten zu ändern.

Doch jetzt ist es an der Zeit, etwas zu ändern!

Gewohnheiten sind meistens eng mit bestimmten Situationen verbunden, daher kann es helfen, den täglichen Weg zur Arbeit nach Hause von der Pommesbude weg zu verlegen, um der Schwäche für Fast Food entgegenzuwirken.

Keine neue Gewohnheit ohne die damit verknüpfte Emotion

Wichtig ist jedoch auch, die Belohnung nicht zu vergessen. Neue Gewohnheiten können nur aufrechterhalten werden, wenn sie sich gut anfühlen. Beziehungsweise das, was Sie mit einer neuen Gewohnheit erreichen wollen. Laut Verhaltensmediziner Josef Egger ist das Umlernen nicht nur rein rational, sondern auch ein emotionaler Prozess.

Eine etablierte Gewohnheit ist jedoch nur nackte Routine, ohne emotionale oder kognitive Bindung. Das gilt auch für die Pommesbude!

Wissenschaftler bezeichnen das Prinzip hinter Gewohnheiten als „Gewohnheitsschleife“, die aus Auslöser, Routine und Belohnung besteht. Der Auslöser kann eine Alltagssituation oder eine innere Stimmung sein, die das Gehirn nutzt, um eine bestimmte immer gleiche Handlungsfolge zu aktivieren.

Immer … wenn …. dann…

Bei Erfolg wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiv und das Muster verfestigt sich. Wer eine neue Gewohnheit etablieren möchte, sollte entweder einen Auslöser festlegen (‚Immer wenn ich…. dann…’) oder eine vorhandene Routine nutzen, um diese mit etwas Neuem zu verknüpfen. ‚Wenn ich aus der Mittagspause komme, dann werde ich als Erstes …. tun.‘ Die Belohnung kann das gute Gefühl, etwas für sich getan zu haben, die klare Sicht oder das Anwenden einer Konzentrationsstrategie, um trotz Mittagstief produktiv zu sein.

Es braucht also einen Plan und eine Formulierung (wenn…dann…) Fast zu einfach, oder? Warum sollte es mit einem neuen Vorsatz besser klappen, nur weil man ihn auf eine bestimmte Art formuliert? Aber aus Sicht unseres Gehirns ist das ein entscheidender Unterschied.

Lassen sich Gewohnheiten überlisten?

Gewohnheiten, das wissen Sie bereits, laufen mühelos und blitzschnell ab. Da sie direkt aus den archaischen Tiefen unseres Gehirns herauskommen, kontrollieren sie unser Handeln von unten nach oben. Im Gegensatz dazu ist das Verfolgen von Zielen ein komplexer, langsamer und „top-down“ mentaler Vorgang. Also schnell gegen langsam – wie können Sie den langsamen, aber erwünschten Weg stärken?

Der Neurowissenschaftler Sam Gilbert vom University College London hat in fMRT-Scans erforscht, dass Wenn-dann-Pläne genau die Gehirnregionen anspringen, die für Gewohnheitshandeln zuständig sind. Denn Gewohnheiten liegt prinzipiell ebenfalls ein Wenn-dann-Prinzip zugrunde.

Wenn der Wecker klingelt, dann….

Wenn Sie Feierabend haben, dann…..

Der Psychologe Gollwitzer war es, der auf die Idee mit den Wenn-dann-Plänen gekommen ist. Seither haben er und andere Psychologen in zahlreichen Studien gezeigt, dass sich das Gewohnheitsverhalten mit ihnen tatsächlich deutlich besser beeinflussen lässt als mit guten Vorsätzen. Allerdings sind Menschen keine Roboter, die man einfach mit einem Wenn-dann-Plan programmieren kann. Sie müssen von dem, was sie tun, überzeugt sein.

Die 4 Schritte mit WOOP sind genial!

Dabei hilft WOOP. Diese Methode ist von der Hamburger Psychologin Gabriele Oettingen entwickelt worden. Inzwischen gibt sogar eine App dafür. Diese Kombination aus Wenn-dann-Plänen und WOOP eignet sich gut zur Selbstanwendung.

Übrigens, diese Methode ist wissenschaftlich gut untersucht und es gibt ein Buch von Gabriele Oettingen dazu: Die Psychologie des Gelingens.

Für eine Vorgehensweise nach WOOP brauchen Sie etwa 5 Minuten.

WOOP steht für „Wish“ (den Wunsch formulieren) und „Outcome“ (sich das Ergebnis vorstellen). Obstacle“ (die Hindernisse identifizieren) und der Plan dazu.

  • Wish – was ist der Wunsch, die neue Gewohnheit? Wichtig – Sie haben Einfluss darauf und es ist realistisch.
  • Outcome – wie sieht das bestmögliche Ergebnis, die Umsetzung aus?
  • Obstacle – was kann dem (wahrscheinlich) im Weg stehen?
  • Plan – wie überwinden Sie die Hindernisse oder wie gehen Sie kreativ mit ihnen um? Daraus leiten sich konkrete Schritte ab: ‚Wenn das virtuelle Meeting beendet ist, lockere ich meine Schultern, dehne den Nacken, schließe für 5 Atemzüge die Augen und dann geht es weiter!‘

Das ist fast das Entscheidende und das, was oft bei der Zielerreichung übersehen wird. Gabriele Oettinger nennt die Kombination zwischen der Vorstellung des Ziels in Kombination mit dem Hindernis: ‚mentales Kontrastieren‘.

Das Buch dazu, die App und ein Onlinekurs

Und wenn Sie noch immer meinen, das bekomme ich nicht hin! Dann gibt es die WOOP-App und sogar einen Mini-Onlinekurs von Gabriele Oettingen bei der TK (Techniker Krankenkasse). Der Kurs ist kostenfrei!

Also, worauf warten Sie noch? Menschen, die WOOP verwenden, sind erfolgreicher – das belegen zahlreiche Studien.

  • Welche Gewohnheit wollen Sie verändern?
  • Welche neu in Ihren Alltag integrieren?
  • Jetzt können Sie in die Umsetzung gehen
  • Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit, ein ruhiges Plätzchen und eine Gewohnheit, die Sie ändern oder neu etablieren wollen.

Fazit und ein Blick auf die Selbstwirksamkeit

Die Veränderung von Gewohnheiten erfordert trotz allem Zeit, Geduld mit sich selbst und Ihr Wollen. Mit diesen konkreten Schritten, wie einem Wenn-dann-Plan und der WOOP-Methode erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit enorm, dass es Ihnen gelingt.

Klare Ziele, kleine Schritte und ein unterstützendes Umfeld sind weitere Aspekte, die hilfreich sind,  eine langfristige und nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Hindernisse gehören mit dazu, sonst wäre es ja easy und Sie hätten diesen Beitrag gar nicht gelesen.

Haben Sie Vertrauen in Ihre Fähigkeit zur Veränderung und freuen Sie sich auf die positiven Auswirkungen, die damit verbunden sind. Sie haben es in der Hand und ganz nebenbei stärken Sie Ihre Selbstwirksamkeit. Diese ist ein zentraler Resilienzfaktor.

Seien Sie mutig und machen Sie den ersten Schritt!

Beide Methoden setze ich ebenfalls in meinen Blended-Learning-Seminaren ein.

Buchen Sie doch gleich ein Seminar oder ein Einzelcoaching  – mit Umsetzungsgarantie (also zumindest tue ich das Bestmögliche, damit Sie Ihr Ziel erreichen!)

Gerne können Sie mich anrufen oder mir schreiben : mail@margit-reinhardt.de 

 

 

‚Och, Lernen, darum soll ich mich auch noch kümmern? Macht man doch nur im Studium oder in der Ausbildung. Kalter Kaffee! Und dann noch mit einem Lerncoach?‘

‚Lernen kann doch jeder! Den Begriff lebenslanges Lernen habe ich noch nie gemocht! Das klingt so anstrengend!‘

‚Oder kann ich zum Lernen doch noch was besser machen? Vielleicht mit mehr Motivation?‘

Das sind vollkommen berechtigte Aussagen. Hier gebe ich einen Überblick, warum aus meiner Sicht gerade Lernen die Basis für (fast) alles ist. Und wie es am besten geht und wie ein Lerncoach als Sparringspartner Sie dabei unterstützt.

Denn Veränderungen sind Teil des Alltags – wie gehen Sie damit um?

  • Die Digitalisierung erfordert neue Herangehensweisen oder eine neue Sichtweise.
  • Ihr Team bekommt neue Aufgaben
  • Sie sollen sich in ein komplexes Thema einarbeiten.
  • Das nicht angekündigte Update, das vieles durcheinanderbringt
  • Und die vielen kleinen alltäglichen Dinge, die oft nervig sind, weil so vieles nicht klappt

Bestimmt können Sie dem noch einiges hinzufügen.

Eine Lernkompetenz ist mehr als nur eine Lernstrategie

Angesichts des Tempos von Veränderungen gehört eine solide Lernkompetenz mit zu den grundlegenden Skills im Berufsleben. Dabei spielen Lernstrategien – anders als viele denken – tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle.

  • Viel entscheidender ist die Flexibilität, um sich auf neue Situationen einzustellen
  • Oder um verschiedene Perspektiven auszuloten.
  • Die Resilienz, um mit Unsicherheit und Mehrdeutigkeit umzugehen anstatt im Dauerstress zu zu versinken.
  • Schließlich noch eine geschmeidige Anpassungsfähigkeit, um kreativ mit immer wieder neuen Gegebenheiten umzugehen.
  • Das alles wirkt auf die Sicherheit, das Selbstwertgefühl mit ein und macht den Weg frei, um möglichst zuversichtlich Neues mitzugestalten.

Theoretisch ist doch jedem klar, welche Bedeutung Lernen angesichts dieser Punkte hat. Aber wie es praktisch im Alltag anwendbar und umsetzbar ist, damit es leichter wird, das hat fast Seltenheitswert. Jeder wurschtelt sich so durch. Oft klappt es auch irgendwie. Mit mehr oder weniger Zufriedenheit.

Aber es kann auch anders gehen!

In meinem Trainings erlebe ich oft, dass Lernende – verständlicherweise – oft in alten Lern-Gewohnheiten feststecken. Lesen, Zuhören und hoffen, dass möglichst viel hängenbleibt. Weil das selten der Fall ist und jeder Frust vermeiden möchte, soll doch lieber alles so bleiben, wie es ist. Ich weiß, das ist etwas übertrieben.

Tatsache ist, das Gehirn mag keine Veränderungen. Es sei denn, man weiß dass es danach besser wird. Aber wer kann das vorher schon wissen? Lieber bleibt man bei dem Gewohnten. Hier kennt man das Ergebnis, auch wenn es nicht so zufriedenstellend ist, als etwas anderes zu probieren. Doch das verhindert neues Denken. Hier setzt das agile Lerncoaching mit neuen Lernkonzepten an. Die viel mehr sind als pure Lernstrategien.

Ohne Lernen geht gar nichts (weiter)

Ein lebenslanges Lernen ist immer wichtiger, da sich die Anforderungen in der Arbeitswelt ständig weiterentwickeln. Hier spielt der agile Lerncoach eine bedeutende Rolle, um Menschen dabei zu unterstützen, sich kontinuierlich und motiviert weiterzuentwickeln.

Hier gebe ich Ihnen aus der Sichtweise des Lebenslangen Lernens einen Überblick, was die Aufgaben und Vorteile eines agilen Lerncoachs im beruflichen Lernalltag sind.

Aus dem Blickwinkel einer Führungskraft gesehen:

Wenn Sie Führungskraft sind, kann Agiles Lerncoaching Sie dabei unterstützen, dass ihre Mitarbeiter sich mehr zutrauen, ihr Potenzial entwickeln. Es geht darum, Wissen zu erweitern, zu vertiefen und so neue Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben.

1. Unterstützung bei der Zielsetzung

Als agiler Lerncoach arbeite ich eng mit den Lernenden zusammen, um klare und realistische Lernziele zu definieren. Diese Ziele sind auf die individuellen Bedürfnisse und beruflichen Ambitionen des Mitarbeiters abgestimmt. Dabei unterstütze ich, die Ziele konkret zu definieren und diese in überschaubare Schritte zu unterteilen. Bei Bedarf – wenn es dem Lernenden hilft – wird ein Lernplan dazu entwickelt.

Für den Führungskraft-Blickwinkel:Was bringt’s? 

Der Wert eines Lerncoachings besteht darin, dass fokussierte Ziele die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter erhöhen. Durch Ziele wird der Lernfortschritt sichtbar. Die Chance, dass das Lernvorhaben gelingt, ist viel realistischer.

2. Die Motivation erhalten und Hindernisse überwinden

Ein Lerncoach ist ein wertvoller Partner, um die Motivation zum Lernen zu steigern oder diese beizubehalten. Die Ziele sind ein Teil davon. Oftmals ist es schwierig, alleine den Fokus auf das Lernen zu behalten und sich selbst zu motivieren.

Insbesondere dann, wenn es zunehmend komplexer und herausfordernder wird.

Oder wenn der lernende Mitarbeiter neben dem alltäglichen Lernen längere Zeit keine größeren Lernthemen hatte und aus dem Lernen raus ist.

Hier kann ich als Lerncoach dabei helfen, blinde Flecken wie ‚Das geht doch sowieso nicht’ ‚Das konnte ich noch nie’ oder ‚Das werde ich nie kapieren’ zu identifizieren und zu verändern.

Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit Hindernissen. Denn die tauchen oft unvermittelt auf und saugen die Lernenergie ab. Gemeinsam entwickeln wir Strategien, wie diese Hindernisse überwunden werden können.

Hier gebe ich nicht nur praktische Tipps zur Organisation des Lernens, sondern unterstütze bei Bedarf auch emotional. Etwa, um den Lernenden immer wieder aufs Neue zu ermutigen und Durststrecken durchzustehen. Gerade diese Punkte sind oft der Punkt, an dem viele Lernende am liebsten aufgeben möchten. Manche tun dies auch. Doch das muss nicht sein.

Mit einem Lerncoach wird das Lernen somit nicht nur effektiver und schneller, sondern auch angenehmer und meistens erfolgreicher. Erst recht hat die Führungskraft hier eine Vorbildfunktion, indem sie über ihr Lernen spricht und ebenso über Fehler, die dabei passiert sind und wie sie damit umgegangen ist.

3. Jeder lernt anders – individuelle Vorgehensweisen einbinden

Jeder Lernende ist einzigartig und hat individuelle Präferenzen beim Lernen. Als Lerncoach biete ich verschiedene Lernmethoden und -techniken an. Ziel ist, dass der  Lernende seine eigene Art des Lernens entdeckt und weiter entwickelt. So kann jeder zukünftig selbstbewusst und selbstorganisiert sein Lernen gestalten.

Aus dem Blickwinkel der Führungskraft:

Die Führungskraft sollte diese individuellen Lernwege bewusst wertschätzen. So wird sichergestellt,  dass die Mitarbeiter in ihrer bevorzugten Art und Weise lernen können. Dies erhöht die Wirksamkeit des Lernprozesses und fördert das positive Lernerlebnis. Genau die Voraussetzungen, die in einem resilienten Team heute mit entscheidend sind. Stärken und Schwächen können beim Lernen besser verstanden werden und die Lernenden können zukünftig gelingender damit umgehen.

4. Selbstgesteuertes Lernen

Als agiler Lerncoach ermutige ich die Lernenden, selbstgesteuert zu lernen. Dies bedeutet, dass sie Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess übernehmen und eigenständig neue Fähigkeiten und Kenntnisse entwickeln. Der Lerncoach steht dabei als Unterstützung und Ratgeber zur Seite, gibt Feedback und bietet Anleitung, wenn nötig.

Aus dem Blickwinkel der Führungskraft:

Für Personalentwickler und Führungskräfte ist es entscheidend zu erkennen, dass selbstgesteuertes Lernen die Mitarbeiter befähigt, kontinuierlich neue Kompetenzen zu erwerben. So können sie sich aktiv an die sich wandelnden Anforderungen anpassen.

5. Lernmethoden – ja die gehören auch mit dazu!

Effektive Lernmethoden anzuwenden, gehört natürlich zum Lernen mit dazu. Aber auch, neue weiter zu entwickeln. Oft sind Lernende auf ein oder zwei Methoden fixiert, die sich irgendwann einmal als erfolgreich herausgestellt haben. Verständlich, doch besser ist es, mehr variieren zu können. Insbesondere dann, wenn wenn Sie feststecken und das Gefühl haben, das klappt nie und nimmer. Immer mehr vom gleichen hilft hier nicht weiter.

Wenn Sie jetzt wissen, wie Sie Ihre Perspektive verändern können, einen anderen Weg einschlagen oder sich mit Kollegen beraten, klappt es schließlich doch.

Schon sind wir mitten drin im agilen Denken. Ein agiler Lerncoach hilft den Lernenden, diese Denkweise zu entwickeln. Dazu gehört der Mut, offen für Veränderungen zu sein und kontinuierlich zu experimentieren und zu lernen.

Der Coach unterstützt die Lernenden dabei, Herausforderungen als Chancen zu sehen und die Fähigkeit zu entwickeln, sich schnell an neue Situationen anzupassen.

Die Aufgabe eines Lerncoachs besteht unter anderem darin, verschiedene Techniken zur Strukturierung der Lerninhalte in Kombination mit der vorhandenen Zeit anzubieten.

Das trifft ebenso auf die Konzentration zu. Hier helfen Ideen oder auch bestimmte Herangehensweisen weiter, um die Einladung der Aufschieberitis geschickt abzulehnen.. Strukturen können die gedankliche Arbeit prima unterstützen, trotzdem bin ich ein Fan der Flexibilität. Immer auf die eine Art und Weise zu lernen oder zu arbeiten, das ist auf Dauer öde. Hilfreich ist, sich selbst so gut zu kennen, dass die Motivation immer wieder einen Schub erhält.

Eine Rückmeldung, die ich schon oft bekommen habe, das ist die große Verwunderung darüber, das Lernen zu reflektieren. Dabei sind die einfachen Fragen: Was ist gut gelaufen? Was kann verbessert werden? Wie erhalte ich meine Motivation? Gold wert. Das ist Lernen aus der eigenen Erfahrung. Im agilen Kontext gehören Schleifen, also die Überprüfung des aktuellen Entwicklungs- oder Lernwegs mit dazu. Passt noch alles oder sollte ich das Ziel anpassen?

Im Sport wäre es undenkbar, die gebrachte Leistung nicht zu reflektieren. Egal, ob es im Wettkampf oder im Training ist. Es werden Entwicklungschancen vergeben, deswegen gehört es zum Lernen mit dazu.

6. Wie gehen Sie mit Lernstress um?

Agil ist schön und gut, kann aber auch den Stresspegel erhöhen. Lernen ebenso. Ein Lerncoach unterstützt nicht nur beim Lernen, sondern auch beim im Umgang mit Stress. Wobei, ein gewisser positiver Stress gehört durchaus zum Lernen mit dazu. Doch Stress ist kontraproduktiv, wenn er zu Überforderung oder gar zu Versagensängsten führt.

Damit das nicht der Fall ist, zeige ich Strategien, um den Umgang mit Stress zu verbessern. Dies beinhaltet Techniken zur schnellen Stressreduzierung wie die Klopftechnik PEP oder mentale Strategien. Ebenso hilft ein realistischer Blick auf die eigenen Erwartungen oder den Umgang mit Perfektionismus. Durch die Arbeit mit mir lernen Sie, wie Sie Ihre Lernenergie besser nutzen, den Fokus stärken, um so Ihre Leistung stressfrei abrufen zu können.

7. Das Lernumfeld – wichtig oder doch egal? 

Im beruflichen Alltag braucht eigenständiges Lernen ein Umfeld, in dem dieses ausdrücklich erwünscht ist. Das bedeutet, den Mitarbeiter Lernzeiten zu geben. Oft genug fallen diese wieder unter den Tisch, weil anderes als Wichtiger angesehen wird.

Für die Zukunft ist Lernen und die Entscheidung, für welche Lernthemen sich Mitarbeiter die zeit nehmen, mit die wichtigste Kompetenz.

Neben dem eigenständigen Lernen ist der Austausch untereinander mit ein Erfolgsfaktor des agilen Lernens. Es hilft, die Perspektive zu verändern, kreativer zu denken und so Probleme im Alltag gemeinsam zu lösen. Für das Lösen von Problemen braucht es Experimentierzeit und -raum. Agile Tools bringen hier Vielfalt und neue Ideen mit ein.

Für all das braucht es Räume, in denen Lernen leichter möglich ist. Ein oft noch typischer Besprechungsraum, nüchtern und mit möglichst wenig Ablenkung von Bildern oder Farben ist tatsächlich lernhinderlich. Besser ist ein Raum, der schnell verändert werden kann, der verschiedene Sitz- und Stehgelegenheiten bietet und farblich ansprechend ist. Dabei sollte die Technik wie (digitales) Flipchart oder Whiteboard vorhanden sind, den Raum aber nicht dominieren.

Fazit: Die Vorteile beim Einsatz von einem Lerncoach

Ein Coaching kann die individuellen Präferenzen der lernenden Mitarbeiter erkennen. Gemeinsam können wir Wege entwickeln, um das Lernen erfolgreich zu gestalten. Hier habe ich beschrieben, inwiefern der Einsatz von einem Lerncoach sinnvoll sein kann.

Die Vorteile liegen vor allem in

  • einer klaren (und realistischen) Zielsetzung
  • einer verbesserten Motivation
  • mehr Ausdauer
  • einer höheren Flexibilität und
  • einem gesteigerten Selbstwirksamkeit, was Veränderungen betrifft.

Wenn Sie also das Gefühl haben, dass Sie oder Kollegen bei bestimmten Themen nicht vorankommen oder Schwierigkeiten haben, bestimmte Konzepte zu verstehen, den Mut verlieren, mit sich hadern oder zweifeln, lohnt es sich definitiv, einen Lerncoach einzusetzen!

Mehr zum Lerncoaching finden Sie hier

Gerne können Sie mich anrufen oder mir schreiben : mail@margit-reinhardt.de 

 

 

Lernen auf Vorrat ist passé.  Denn angesichts der Veränderungen und der Notwendigkeit, viele Prozesse zu optimieren und zu digitalisieren, verändert sich natürlich auch das Lernen. Viel sinnvoller ist es, in dem Moment zu lernen, wenn Sie es brauchen. Agiles Lernen ist flexibel, anpassungsfähig und kann andere, bereits vorhandene agile Strukturen ergänzen. Umgekehrt kann es bei der Umstellung auf agile Prinzipien eine wertvolle Unterstützung darstellen.

Kurzum, mit dem agilen Lernen bauen Sie Ihre Zukunftskompetenzen aus!

Lernen ist wichtig, dieser Aussage stimmen 88,7% der Mitarbeiter zu (Studie der IU Hochschule Erfurt). Allerdings wird Lernen eher mit einer Notwendigkeit als mit Motivation und Freude verbunden. Schade, denn dadurch wird es langwieriger. Vor allem spielen Emotionen beim Lernen eine große Rolle. Müssen und sollen oder Lernen auf Vorrat, das dämpft die Lernlust. Dabei ist Lernen ein Grundverhalten unseres Gehirns.

Vielleicht liegen Vorbehalte eher daran, dass viele Menschen immer dieselben Lernstrategien, die sie aus Schul- oder Studienzeiten kennen,  anwenden. Durchlesen, Markieren und hoffen, dass möglichst viel hängenbleibt. Kein Wunder, dass die Motivation oft hinterherhinkt.

Warum agile Lernkompetenzen jetzt wichtig sind

Sich heute für ein Seminar entscheiden, dass in einem halben Jahr stattfindet – das geht an der schnellen Veränderung im Arbeitsalltag vorbei. Heute und in Zukunft wird das Lernen immer häufiger als bisher direkt im Alltag stattfinden. Jetzt ist Lernen bei Bedarf dran, selbstorganisiert und eigenverantwortlich. Entweder erst einmal allein oder gleich im Austausch mit Kollegen. Mit dem Ziel, das aktuelle Wissen und die Erkenntnisse weiterzugeben.  Aufgrund der immensen Menge an Informationen ist es viel wichtiger, zu selektieren, schnell das Wesentliche zu erkennen. Entscheidungen zu treffen und diese im Arbeitsalltag umzusetzen.

Wie das Lernen effektiv gestaltet und nachhaltig umgesetzt wird, das erleben Sie und Ihre Mitarbeiter mit den Prinzipien des agilen Lernens. Hier optimieren Sie die eigene Lernstrategie und gestalten das berufliche Lernen flexibel und erleben es praktisch anwendbar. Es geht darum, schnell ins Tun zu kommen. Dann, wenn die Motivation und das Wofür klar sind. So, wie es der berufliche Alltag mit all seinen Veränderungen immer wieder neu erfordert.

Agiles Lernen hat klare Strukturen, ist inhaltlich aber flexibel anpassbar. So, wie jeder Lernende ein unterschiedliches Vorwissen und Erfahrungen hat.

Agiles Lernen erfolgt in kleinen Schritten. Um Erfolgserlebnisse zu generieren, aber auch, um die Richtung wieder zu korrigieren.

Agiles Lernen hat immer einen Austausch und Feedback zum Ziel. Der Austausch kann mit anderen Lernenden oder Abteilungsübergreifend erfolgen. Um neue Perspektiven auf das Thema zu ermöglichen.

Perfektion oder….

Gerade im Lernprozess spielen neben der Selbstorganisation die Digitalisierung und die Agilität eine immer größere Rolle. Viele lernende Mitarbeiter sehen darin eine große Herausforderung oder gar Überforderung. Die Flexibilität der Lernprozesse birgt neben den Chancen eine ebenso verständliche Unsicherheit. Denn „Alles zu wissen“ oder „Komplett durchzublicken“, das mag wünschenswert sein, doch im Alltag ist dies angesichts des Tempos der Veränderung und der Komplexität kaum umsetzbar.

… der Umgang mit Unsicherheit und Ungewissheit als Teil des Lernens

Im agilen Lernen wird natürlich thematisiert, wie sie damit umgehen können. Wie es ist, wenn Neues gemeinsam erarbeitet wird. Welche Emotionen spielen hier die Hauptrolle? Wie ist der Umgang mit Fehlern, Irrwegen und wie ist es, die eigene Überzeugung ein Stück weit abzugeben? Oder wie es ist, wenn komplexe Situationen und Probleme nicht sofort zufriedenstellend gelöst und damit eine gewisse Unsicherheit ausgehalten werden muss?

Bedeutung von agilem Lernen und der Selbstorganisation

Agiles Lernen beinhaltet auf jeden Fall, dass Mitarbeiter mitbestimmen, was sie wann und wie lernen. Genau das, was sie aktuell oder in naher Zukunft brauchen. Sie setzen sich zum Beispiel selbst Lernziele, erarbeiten sich Inhalte und planen die Umsetzung in den Alltag. Vor allen Dingen wissen sie in Zukunft, auf welche Art und Weise sie ihr Lernen mit beeinflussen können, damit sie ihr Ziel erreichen.

All das klappt nicht von allein. Ohne das Wissen um die agilen Lernkompetenzen fühlen sich Mitarbeiter schnell überfordert. Mit dem agilen Prinzipien erleben sie, wie sie in das zukünftige selbstorganisierte Lernen hineinwachsen. Dabei docken sie an ihre jeweils vorhandenen Kompetenzen an und erweitern diese Schritt für Schritt. Klassische Tools sind nur ein ganz kleiner Teil des agilen  Lernens. Viel mehr spielt die Einstellung (das Mindset) die Motivation und die Ausdauer eine enorme Rolle.

  • Motivation und Neugier entwickeln – überprüfen des Mindsets
  • Selbstorganisiert – sich selbst einschätzen können
  • Alte und neue Lernstrategien clever kombinieren
  • Lernen mit Zielen, Sprints und Schleifen
  • Ausprobieren, Fehlerfreundlichkeit – in einem (un-)sicheren Umfeld
  • Digitale Tools mit dem Lernen verbinden
  • Lernergebnisse austauschen und sichtbar machen

Was Sie mit dem agilen Lernen erreichen

Sie sehen das Lernen und vor allem ihre eigenen Lernkompetenzen klarer und umfassender. Oder die ihrer Mitarbeiter. Wo sie einwirken und was sie stärken können. Mit einem begleitenden Lernprojekt sammeln sie Erfahrungen mit verschiedenen agilen Lerntools. Schließlich können sie ihr Lernen selbst planen und organisieren –  bis hin zum Transfer und der Reflexion. Das macht Mut für das, was kommt.

Lernen auf Vorrat oder agil

Übrigens, alle gewinnen durch das agile Lernen! 

Das agile Lernen leistet einen großen Beitrag: es ermöglicht ein flexibles Arbeiten in Kombination mit einem effektiven Lernen. Insgesamt bauen sie gezielt ihre Kompetenzen für die Zukunft aus. Eine kontinuierliches lebenslanges Lernen sowie die Fähigkeit zur Selbstständigkeit und Agilität sind in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich. Eine neue Lernkultur auf der Basis von agilem Lernen helfen, diese Anforderungen erfolgreich zu meistern. Agiles Lernen ist für beide Seiten ein Gewinn: für Mitarbeiter und Unternehmen. Mitarbeiter punkten mit ihrer erweiterten Kompetenz. Unternehmen, die agiles Lernen in ihren Prozessen mitdenken, sind wiederum attraktiv und zukunftsfähig.

 

Wenn Sie jetzt mehr wissen wollen, die Vielfalt und die Prinzipien des agilen Lernens vermittle ich mit und in meiner Lernreise.

Gerne können Sie mich anrufen oder mir schreiben : mail@margit-reinhardt.de 

 

 

Der erste Monat ist fast rum – sind Sie wieder im alten Trott gelandet? Für dieses Jahr haben sich – laut Statistik – mehr Menschen als im vorherigen Jahr vorgenommen, etwas zu verändern: sie wollen gesünder zu leben. Mehr Sport und gesünder essen stehen an erster Stelle. Kein Wunder, haben sich doch viele im Homeoffice sogenannte Corona-Pfunde zugelegt. Also endlich mal ins Fitnessstudio oder eine Joggingrunde einlegen anstatt Serien zu gucken. Weniger Süsses (oder Salziges) und stattdessen viel mehr Gemüse. Gute Vorsätze, aber reicht das aus? Denn nach einem Monat haben 33%  Ihre neu gefassten Ziele schon wieder aufgegeben. Ups, was ist da passiert? Waren die Vorsätze zu ambitioniert? War es das falsche Ziel? Oder haben Sie die Verabredung mit Ihrem Zukunfts-Ich vergessen?

Deutschland will gesünder leben

Zwischen Wunsch und Gewohnheiten

Wünsche sind gut, Ziele sind noch besser. Doch dazu später. Ein entscheidender Grund, der Veränderungen im Wege steht, sind unsere Gewohnheiten. So zwischen 30 bis 50% unseres Alltags besteht aus den immer gleichen Routinen. Aufstehen, duschen, anziehen und die Kaffeemaschine anmachen. Unser Gehirn ähnelt so gesehen einem Discounter. Was günstig ist, mit einem überschaubaren Aufwand verbunden und sich praktisch im Alltag bewährt hat, das wird bevorzugt. Vor allem verbrauchen Gewohnheiten wenig Energie und laufen automatisiert im Hintergrund ab. Zusätzlich bringen sie Stabilität und Sicherheit in unseren Alltag.

Mit Veränderungen ist es genau umgekehrt. Sie verursachen erst einmal Unsicherheit. War es die richtige Entscheidung? Wie wird es sich anfühlen? Wird es überhaupt gelingen? Die knappen Ressourcen unseres Gehirns müssen für ein neues Verhalten eingesetzt werden. Neues lernen, das Bewährte verlernen. Da fragt Ihr Gehirn natürlich nach, ob es sich lohnt, das Vertraute zu verlassen. Lernen heißt, es müssen zwischen den Nervenzellen neue Kontakte gebildet werden. Die sind am Anfang – also nach zwei oder drei Wochen – noch sehr instabil. Leichter ist es, wieder in den alten Trott zu wechseln. Erst recht, wenn Sie gestresst sind. Oder schlecht gelaunt. Ganz fix finden Sie sich im so-wie-immer wieder. Das hebt die Stimmung erst recht nicht!

Bedrohung oder Chance?

Für das Alarmsystem unseres Gehirns ist es eine Bedrohung, wenn zu viel auf den Kopf gestellt wird. Stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlt, wenn Sie ab jetzt jeden zweiten Tag joggen. Und die Tage dazwischen – anstatt auf dem Sofa den Tag ausklingen zu lassen – noch im Fitnessstudio verbringen. Puh, das ist allein in der Vorstellung anstrengend und wenig attraktiv.  

Sie wissen bereits, dass Gewohnheiten Ressourcen sparen. Das gilt erst recht für Entscheidungen! Diese sind bis zu 95% automatisiert. Im Supermarkt überlegen Sie nicht lange, welchen von den vielen Joghurtsorten Sie kaufen wollen, sondern Sie entscheiden so wie immer. Entweder eine bestimmte Sorte wie Mango-Vanille oder immer das Sonderangebot. Entscheidungen brauchen viel Energie. Am Abend ist diese schlichtweg verbraucht und erneut versinken Sie im gemütlichen Sofa.

Viele neue Entscheidungen können sogar lähmen. Was mache ich zuerst? Und an welchem Tag? Was ist wirklich wichtig und zielführend? Aus der freien Entscheidung – Sie wollen gesünder leben –  wird in Null-Komma-Nichts eine Bedrohung. Klingt paradox, ist jedoch nachvollziehbar. Und nun? Aufgeben? Auf keinen Fall – aber richtig angehen mit konkreten Plänen und kleinen Umsetzungsschritten. Und denken Sie an die Verabredung mit Ihrem Zukunfts-Ich! Tipps dazu finden Sie weiter unten. 

Zwischen Wohlbefinden und aktuellen Problemen

Je nachdem, wie Sie denken, aktivieren Sie verschiedene Gehirnbereiche. Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Ziel bereits erreicht. Wie fühlt es sich an? Das aktiviert genau die Bereiche Ihres Gehirns, die mit Wohlbefinden verbunden sind. Das, was Sie bereits aus Ihrer Erfahrung kennen.

Denken Sie jedoch an Schwierigkeiten – ‚Das mit dem Sport hat letztes Jahr auch nicht funktioniert! ‚- aktivieren Sie exakt Bereiche, die mit unangenehmen Gefühlen verbunden sind. Das lähmt mit Sicherheit die Veränderungsenergie. 

Veränderungsenergie aktivieren

Ich gehe mal davon aus, dass Ihre persönlichen Ziele selbst gewählt sind. Im beruflichen Alltag sieht das verständlicherweise oft anders aus. Hier geht es um Ihre eigenen Ziele.

Was brauchen Sie, damit die Veränderungsenergie aktiviert wird? Ganz einfach: idealerweise Begeisterung für Ihr Ziel und ein attraktives Bild von der Zukunft. Da kommt Ihr Zukunfts-Ich ins Spiel. Diese Fragen können Sie dabei unterstützen:

  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Wie soll meine Zukunft aussehen? 
  • Was mache ich in Bezug auf mein Ziel mit Freude und Elan? 
  • Wo und bei was fühle ich mich lebendig? 
  • Woran merke ich das konkret? 

Am besten schreiben Sie das auf. Warum? Sie denken intensiver darüber nach. Sie sehen es nochmal vor sich. Sie können es überprüfen. Oder verändern. Es macht nichts, wenn Ihnen nicht auf alle Fragen spontan etwas einfällt. Lassen Sie sich Zeit. 

Ressourcen aktivieren – Trauen Sie sich was zu!

In der Zielformulierung ist es wichtig, dass Sie wissen, wo Sie hinwollen. Damit meine ich, nicht weg von etwas, sondern auf etwas zu. Das wünschenswerte Ziel. Denken Sie an die Gehirnregionen, die dabei aktiviert werden. 

Wenn Ihr Ziel ambitioniert ist, sollten Sie sich fragen, was Sie in den vergangenen Jahren schon alles erreicht haben. Hätten Sie sich das vorher zugetraut? Oder gedacht, dass es Ihnen gelingen wird? Nehmen Sie bewusst das Positive wahr. Unser Wahrnehmungsfilter ist super darin, Gefahren zu erkennen. Das Gelingende rutscht dabei schnell  in den Hintergrund. Holen Sie es bewusst immer wieder hervor. Überlegen Sie auch, was Sie können und was Sie ergänzend noch zur Umsetzung brauchen können. Weitere Anregungen finden Sie in diesem Blogartikel.  

Verabreden Sie sich regelmäßig mit Ihrem Zukunfts-Ich 

Stellen Sie sich einen Tag in der Zukunft vor. Den 1. Dezember 2022. Oder den 5. Januar 2023. Sie sind mit sich selbst verabredet. In einem Café oder zu einem Spaziergang. Ihr Zukunfts-Ich hat das bereits umgesetzt, was noch vor Ihnen liegt. Fragen Sie doch mal nach, wie sich das anfühlt: 

  • Wie erlebst Du dich jetzt? 
  • Was ist jetzt ganz konkret anders? 
  • Welche Gefühle sind damit verbunden? 
  • Welche kleinen Schritte bringen waren am Anfang wichtig? 
  • Welche Widerstände hast Du überwunden und wie? 

Kleine Schritte – so kann die Umsetzung gelingen

Starten Sie die Umsetzung mit kleinen Zielen. Für das nächste Quartal und dann noch kleiner für die nächsten 4 Wochen. Was sind die ersten Schritte für die nächsten Tage? Ihre Entscheidungsenergie ist am Abend schwächer. Umgehen Sie diese Hürde mit konkreten Plänen:  entweder starten Sie schon am Morgen mit dem Ziel ‚Gesünder essen‘ oder Sie machen gleich in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang. Oder Sie planen vorher, was Sie wann genau am Abend noch umsetzen möchten. Mit einer Kleinigkeit, ohne gleich zu viel zu wollen. Denn gerade in Veränderungsprozessen brauchen wir neben dem Neuen mindestens genau soviel Sicherheit und Stabilität. 

Planen Sie Widerstände mit ein. Die kommen mit Sicherheit, ob es das ungünstige Wetter, ein stressiger Tag oder etwas anderes Ungeplantes ist. Wie können Sie damit umgehen, welche Strategien helfen Ihnen dabei? Wenn Sie hier schon vorher Ideen haben, wird Sie das Ungeplante nicht so leicht vom Weg abbringen. 

All das ist gut, wird jedoch nicht ganz ausreichen. Suchen Sie sich Verbündete: Wer kann Sie unterstützen oder sogar mitmachen? Wie können Sie Ihren Fortschritt überprüfen, etwa mit einem Habit-Tracker (da notieren Sie, was Sie an welchen Tagen machen wollen und haken das entsprechend ab – Vorlagen dazu finden Sie zum Beispiel hier.) 

Wie können Sie sich selbst belohnen? Machen Sie dazu am besten gleich eine Liste mit kleinen Belohnungen, aus denen Sie  wöchentlich eine auswählen können. Selbst dann, wenn Sie Ihr Ziel nur zu 70% erreicht haben. Sie sind immerhin unterwegs, das ist eine Belohnung wert!

Wenn Sie darüber hinaus Unterstützung brauchen, schreiben Sie mir: mail@margit-reinhardt.de

Bleiben Sie dran – es ist schließlich Ihre Zukunft!

 

 

 

Egal, wie Sie Ihren inneren Widerstand nennen, er ist nun mal da. Ob es der Schweinehund ist (das ist eine durchaus nette Vorstellung) oder ob Sie mit Ihrer Disziplin hadern (das hört sich nach Anstrengung an), es läuft auf dasselbe hinaus. Sie fangen nicht an, das zu tun, was Sie tun sollten oder ursprünglich wollten.

‚Eigentlich wollte ich ja nach der Arbeit noch rausgehen.Stattdessen habe ich mir auf YouTube noch etwas angeschaut und dann war es zu spät und zu dunkel. Hinterher habe ich mich über mich selbst geärgert.’ ‚Eigentlich wollte ich längst meine Steuererklärung machen. Stattdessen ertappe ich mich dabei, dass ich die Küche aufräume, das hätte aber noch Zeit gehabt.’ ‚Und ganz bestimmt werde ich mir morgen noch die Inhalte von der Excel-Schulung letzte Woche anschauen. Also vielleicht. Weil bestimmt wieder etwas dazwischen kommt. Ich weiß jetzt schon, dass ich hinterher unzufrieden mit mir bin.’

Auf dem Berg der unerledigten Dinge wacht Ihr Schweinehund

Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Die Inhalte lassen sich variieren und beliebig anpassen. Das, was Sie tun wollen, liegt wie ein riesiger Berg vor Ihnen. Auf dem wacht Ihr Schweinehund. Er hält sie offenbar ab, das zu tun was Sie tun wollen. Gleichzeitig macht er Ihnen ein schlechtes Gewissen. Eine paradoxe Situation.

Gleichzeitig erleben Sie hier ein wichtiges Prinzip unseres Gehirns. Es will möglichst wenig Energie verbrauchen:„Ist es wirklich richtig wichtig, das zu tun?“  Und das Gehirn meidet unangenehme Emotionen. Es sei denn, es lohnt sich. Doch dazu später.

Machen Sie es überschaubar!

Würden Sie sich auf eine Bergtour einlassen, von der Sie wissen, dass Sie anstrengend ist (vielleicht, ja) aber nicht klar ist, ob es unterwegs Verpflegung, Berghütten für die Übernachtung und eine ungefähre Vorstellung gibt, wann Sie das Ziel erreichen können? Die Verlockung hält sich in Grenzen. Doch wenn die einzelnen Etappen der Bergtour klar und überschaubar sind, fällt die Entscheidung leichter. Der Energieverbrauch ist abschätzbar.

Herausforderungen sind durchaus in Ordnung

Eine Herausforderung ist durchaus ein Anreiz für unser Gehirn. Packe ich die Bergtour so wie geplant? Vielleicht finde ich noch ein paar Abkürzungen? Das wirkt sich wiederum auf die Emotion aus, aus anfänglicher Unlust entsteht Motivation. Oder am Ende der Bergtour erleben Sie den Ausblick als Belohnung für die Anstrengung.

Meine 3 praktischen Tipps, um endlich ein Vorhaben anzupacken:

  1. Starten Sie zu einem festen Zeitpunkt, für 5-8 Minuten. In der Zeit können Sie Ihre Unterlagen sortieren, prüfen, was schon alles da ist. Was ist der nächste Schritt? Wie viel Zeit werden Sie im besten Fall brauchen? Jetzt haben Sie – analog zur Bergtour – eine Idee, wie es vorangeht. Unübersichtliche Berge versetzen das Gehirn in Stress, dann ist es mit der Stressbewältigung beschäftigt. Übersichtliche Etappen erleichtern Ihnen den Weg.
  2. Die 5 oder 8 Minuten sind vorbei, das könnte erstmal reichen. Zumindest etwas ist getan. Sie haben „einen Fuß in der Tür“ und beim nächsten Mal fällt es leichter, da wieder anzuknüpfen. Vielleicht denken Sie sich: „Jetzt habe ich schon mal angefangen, ein bisschen könnte ich auch weitermachen.“ Warum auch nicht? So könnten Sie noch 12-18 Minuten dranhängen. So dehnen die Zeit peu à peu ein Stück weiter aus.
  3. Jetzt darf Schluss sein. Doch bevor Sie enden, planen Sie die nächste Etappe: wann machen Sie weiter? Was genau werden Sie tun und wie lange? So kommen Sie nach und nach mit Ihren Vorhaben voran, ohne sich und Ihren Schweinehund zu überfordern. Sie können zufrieden mit sich sein. Denn mit wenigen Minuten pro Tag oder Woche kommen Sie auch ans Ziel. Die Zufriedenheit stärkt die Motivation, zum nächsten Zeitpunkt daran anzuknüpfen.

Der ultimative Tipp: Vom Ende her denken und Belohnung einplanen!

Kleine Belohnungen sind eine legitime Unterstützung, um in Bewegung zu kommen. Mein Vorschlag: sammeln Sie in einer Liste kleine Belohnungen. Denn eine Belohnung haben Sie sich verdient! Das ist das Leckerli für Ihren Schweinehund – geniessen werden Sie gemeinsam.

Diese Liste erstellen Sie, wenn Sie in guter Stimmung sind. Eine Vorfreude-Erledigungs-Liste. Warum vorher? Damit Sie, wenn Sie mit Ihrem Vorhaben fertig sind, tatsächlich geniessen dürfen und nicht erst lange überlegen müssen, was Ihnen gut tun könnte. Klar, wenn Ihnen spontan etwas einfällt, ist das vollkommen in Ordnung!

Was könnte auf der Vorfreude-Liste draufstehen? Idealerweise kleine Dinge, die nicht viel Zeit und Aufwand brauchen und fast nichts kosten. Eine heiße Schokolade trinken, eine besondere Leckerei, mal süss oder salzig. Sie können Ihre Lieblingsmusik hören (und mitsingen) oder einen Film anschauen. Einen Freund oder Freundin zum Kaffeetrinken einladen, einen Podcast hören und bestimmt noch vieles mehr.

Aus der Liste wählen Sie nach Erledigung Ihrer Vorhaben aus, was Ihnen aktuell zusagt. Darauf können Sie sich schon vorab freuen. Ihr Gehirn hat jetzt ‚Pause‘ und Sie dürfen gemeinsam mit Ihrem Schweinehund geniessen!

Wie halten Sie es mit Ihrem Schweinehund – schreiben Sie mir doch:  mail@margit-reinhardt.de

Und wenn Sie motiviert sind, mehr für Ihre Gesundheit zu tun, dann habe ich hier noch einen Podcast-Tipp der Fresenius Hochschule für Sie: Vom Sportmuffel zur SportskanoneKönnen Sie gut auf dem Sofa anhören (38 Minuten). 

 

Es ist zermürbend, sagte meine Freundin, als wir uns zu unserer wöchentlichen Runde trafen. Ja, so ist es, zumindest ab und zu. Bereits letztes Jahr habe ich in einem meiner Blogartikel Jetzt erst recht – gestalten Sie aktiv Ihre Zukunft! darüber nachgedacht, dass uns eine Langstrecke bevorsteht. Kein mal-schnell-zusammenreissen-bis-wieder-alles-so-ist-wie-vorher. Stattdessen erleben wir eine Langstrecke, einen Marathon. Allerdings hat der eine fest definierte Länge!

Überlastung oder Runner’s High?

Nun, ich bin zwar sehr bewegungsfreudig, aber kein Marathonläufer. Doch ich weiß, dass es neben dem Runner’s High, einem euphorischen Glückszustand, andere Phasen gibt. Solche, in denen alles schmerzt, die noch zu laufende Strecke sich ewig lang anfühlt und der Läufer am liebsten alles hinschmeißen möchte. Um dem vorzubeugen,  ist Stabilität, eine ausgewogene Körperbalance wichtig, um Überbelastungen möglichst zu vermeiden.

Was der Marathon mit 42,195 Kilometern mit der mentalen Grenze zu tun hat

Im Unterschied zum Marathon, wo das Ziel genau 42,195 Kilometer entfernt ist, haben wir keine Ahnung, wann wir das Ziel erreichen. Das ist zermürbend. Vom Runner’s High sind wir noch ein ganzes Stück entfernt. Mir gibt zu denken, was ich kürzlich in einem Vortrag von Jürgen Lieske auf dem Resilienzkongress gehört habe: Er nannte es die mentale Grenze am Beispiel von Soldaten. Wenn die wissen, dass sie  einen echt anstrengenden Marsch vor sich haben, immer einen Berg hoch, 30 Kilometer lang und da müssen sie durch – dann erreichen 98% das Ziel.

Wir stecken in einem Dilemma

Wenn man das Ganze aber aufteilt in 3×10 Kilometer und jeweils nach der geleisteten Etappe erfährt, dass es noch nochmal weiter geht so nach dem Motto:  „Ach, jetzt  kommen nochmal 10 Kilometer…“ und das wiederholt sich und wiederholt sich – dann erreichen nur 60% das Ziel!

Gefühlt stecken wir genau in diesem Dilemma. Kommt nochmal eine Strecke von 5 oder 10 oder 15 Kilometern? Geht es den Berg rauf, ist es eine gerade Strecke? Kein Wunder, dass sich viele Menschen mental erschöpft fühlen und es schwer fällt, eine Perspektive sehen.

 

Ziele und kein Ende in Sicht

Ziele und doch kein Ende in Sicht

Im Ärger steckenbleiben oder eine Challenge draus machen

Und nun? Es ist vollkommen in Ordnung, sich zu ärgern und frustriert zu sein. Den Kopf zu schütteln, dass nach dem Hoffnung-machen wieder ein Rückschlag kommt. Wenn Sie das rausgelassen haben, können Sie langsam wieder in eine neue Spur kommen.

Denn Sie allein entscheiden, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten. Sie können im Frust und Ärger verharren. Oder die Situation – unseren Marathon – als eine Challenge sehen:

  • Setzen Sie sich Ziele, auch wenn diese ganz klein sind. Mit solchen, die Sie erreichen können, um wieder ein Gefühl der Kontrolle zu erleben. Um aus Gedankenschleifen herauszukommen. Oder um sich aus dem lähmenden Gefühl herauszuschälen.
  • Sehen Sie es als Training dafür, wie es Ihnen immer wieder gelingt, sich an neue Situationen anzupassen. Sie lernen jeden Tag dazu. Es ist erstaunlich, was trotzdem alles möglich ist.
  • Begeben Sie sich auf Schatzsuche: Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit dahin, was trotzdem alles möglich ist. Anders als vorher, aber machbar.

Den Blickwinkel ein ganzes Stück weiter verschieben

Vieles relativiert sich, wenn ich dran denke, wie Familien etwa in afrikanischen Ländern oder in Indien mit den geringsten Mitteln versuchen, durch diese Pandemie zu kommen. Ja, es ist nicht einfach, doch Fakt ist: wir leben in einem der reichsten Länder weltweit. Laut UNICEF haben 463 Millionen Kinder überhaupt keinen Zugang zum Online-Lernen haben. Viele Eltern haben ihren Job verloren und rutschen weiter in die Armut. Während wir ausreichend Masken haben, die mittlerweile sogar überall auf Wegen, in Parks und im Wald herumliegen. Das mit dem Impfstoff hat bis jetzt nicht so geklappt wie angekündigt – bisher. Aber es gibt einen! Sogar mehrere, das ist ebenfalls nicht selbstverständlich. Das mit den Ansprüchen ist so eine Sache für sich und der Blick über den Tellerrand des Alltag macht mich eher dankbar dafür, wo ich leben darf.

Und überhaupt – gibt es einen Anspruch darauf, dass das Leben leicht zu sein hat?

Als ich mit meiner Freundin darüber gesprochen habe, ist mir eines wieder ganz deutlich geworden. Es kommt immer wieder darauf an, wie wie wir selbst Einfluss nehmen und den Tag gestalten. Egal, welche materiellen Ressourcen Sie besitzen, sie sind kein Garant für eine gute Stimmung oder positive Einstellung. Dafür kann jeder etwas tun.

Denn das Leben findet weiterhin statt. Vollkommen unbeeindruckt, jetzt, hier und heute. Nicht in drei, sechs oder wieviel Monaten auch immer. Sondern in diesem Augenblick, der jeder für sich immer einzigartig ist.

Meine 5 erprobten Tipps für unseren Marathon – und Ihre?

Machen Sie das Beste draus! Hier meine fünf – erprobten – Tipps dazu. Sie haben bestimmt noch andere – immer her damit! So dass möglichst viele davon profitieren können!

Tagesstruktur im Homeoffice

  1. Dosieren Sie die Nachrichten, Eilmeldungen und Sondersendungen. Je häufiger Sie sich ausführlich mit all den Einzelheiten beschäftigen, desto mehr beschäftigt es Ihr Gehirn. Keine Frage, auch ich will informiert sein. Mir reichen 5 oder 10 Minuten für das wirklich Wesentliche.
  2. Verlieren Sie Ihre gute Laune nicht! Tun Sie etwas dafür: Ihre 5 besten gute-Laune-Songs zum jederzeit-abrufen. Singen oder summen Sie mit, bewegen Sie sich dazu. Nach einigen Minuten ist das alles in Ihrem Gehirn angekommen und hellt Ihre Stimmung für eine ganze Weile auf.
  3. Es ist immer wieder überraschend – aber wenn Sie jemand anderem eine kleine Freude machen, wirkt das positiv stärkend auf sie selbst zurück. Ob das ein Lächeln ist, ein paar nette Worte oder ein Dankeschön für eine Mini-Kleinigkeit.
  4. Wir alle führen ständig innere Gespräche. Achten Sie mal auf Ihre Worte: sprechen Sie wohlwollend und freundlich mit sich selbst? Ermutigend und wertschätzend? Viele Menschen gehen eher abwertend mit sich um: ‚Bin ich doof! Das hätte auch schneller gehen können!’ Das hat erheblichen Einfluss auf ihr gesamtes Wohlbefinden.
  5. Rituale und feste Zeiten geben dem Tag eine Struktur. Das wiederum bedeutet Sicherheit. Ich lebe wie so viele andere seit einem Jahr im Home-Office. Die Welt ist einerseits klein, andererseits von den virtuellen Kontakten her riesig geworden. Um hier eine Balance zu finden, gehe ich jeden Tag für etwa eine Stunde raus. Dabei wechsele ich natürlich die Routen ab und bringe auch sonst immer wieder gezielt Abwechslung in meinen Alltag. Denn auch das ist ein nicht zu unterschätzendes Bedürfnis: ein bisschen was anderes als das, was den Alltag ausmacht.

Widrige Umstände ‚veredeln‘

Der Einfluss dessen, was jeder Einzelne bewirken kann, wird wie so oft unterschätzt. Doch genau da ist ein Ansatzpunkt mit einer enormen Wirkung. Wir können selbst etwas tun. Um ‚widrige Umstände zu veredeln’, so Jürgen Lieske.

Was sind aktuell Ihre besten Tipps im Umgang mit unserer Langstrecke?  Den vielen 5 oder 10 Kilometer-Etappen? Das würde mich echt interessieren! Ich freue mich, wenn Sie mir das verraten. Übrigens, ich werde jede Mail persönlich beantworten!

Bleiben Sie weiterhin gesund und zuversichtlich!

Die Jahreszeiten wechseln, das Frühjahr kommt, die Pandemie bleibt. Ein erneuter Anlass,  den Blick darauf zu richten, was jeder selbst tun kann, um mental stark zu sein und die Zuversicht zu düngen!

Dazu möchte ich Ihnen einige Redner des Kongresses „Mentale Balance und Gesundheit in stürmischen Zeiten“ vorstellen. Fand bereits im Herbst statt, aber wie gesagt, das Thema ist brandaktuell. Der Zugang ist kostenfrei, damit möglichst viele Menschen sich die Vorträge ansehen können. Das einzige, was Sie brauchen, ist eine Anmeldung.

Lebensbejahende Menschen, die ihre Zukunft aktiv gestalten

„Gerade jetzt brauchen wir starke, lebensbejahende Menschen, die für Ihre Position einstehen und Ihr Leben trotz der Herausforderungen positiv gestalten und Ihre Zukunft in die Hand nehmen.“ So schreibt es der Initiator, Weert Jacobsen Kramer in der Begrüßung.

Holen Sie sich Inspiration, was Sie aktiv werden können

Zentral ist hier die Hilfe zur Selbsthilfe – Sie können mit Sicherheit etwas für sich mitnehmen, ein AHA-Erlebnis, eine Erkenntnis oder eine Idee, wie Sie aus Stress, Anspannung oder negativer Stimmung wieder rauskommen. Die Aufnahmen bestehen jeweils aus einem Interview, teilweise haben die Referenten noch einen Bonus mit zur Verfügung gestellt. Es sind durch die Bank bekannte und renommierte Experten. Sie haben also etwas davon, wenn Sie sich das ein oder andere Video bzw. Interview anschauen.

5 Referenten von insgesamt 15 – meine ganz persönliche Vorauswahl

Die Referenten und Interviewpartner kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Einige von ihnen kenne ich aus Seminaren oder von Kongressen. Es ist eine Auswahl ohne eine Bewertung, eher so aus dem Bauch heraus. Bestimmt finden Sie noch andere Referenten, die Ihnen zusagen.

  • Dr. Michael Bohne kenne ich aus meiner PEP®-Weiterbildung. Ich schätze seinen Humor und die Leichtigkeit, mit der er auch schwere Themen angeht ebenso wie seine Energie und sein unermüdliches Engagement.

    Er vermittelt mit PEP® eine einfach zu erlernende Klopftechnik für den Umgang mit Angst und Unsicherheit. Das gilt für Alltagssituationen aber auch für Auftritte aller Art, übrigens eines seiner Spezialgebiete. In weiteren Videos können Sie seine Klopfmethode direkt anschauen und gleich mit ausprobieren. Ergänzt wird das mit Materialien zur Selbststärkung, übrigens alles kostenfrei zum Download.

  • Das Interview mit Antje Heimsoeth, Sport- und Mentaltrainerin, Autorin und Coach hat Ziele und Dankbarkeit zum Thema. Ein Element daraus ist die ‚Wall of Happiness‘ ein Board bestückt mit Fotos, worauf sie sich freut. Eine Idee, die mich gleich angesprochen hat. Außerdem berichtet Antje Heimsoeth aus ihrer Arbeit mit Sportlern und welche Zielbilder dort eingesetzt werden. Eine Technik, die sie selbst mehrmals am Tag nutzt, ist das Ruhebild. Sie versetzt sich für wenige Minuten gedanklich an einen schönen Ort und verbindet das mit einer tiefen Atmung. Was mich hier noch beeindruckt hat, ist, dass mit einer Mentaltechnik in den Tag startet und ihren Tag mit einem Dankbarkeitsritual abschließt.
  • Astrid Keweloh ist Hypnotherapeutin und Autorin. Im Interview spricht sie darüber, wie Sie Ressourcen entwickeln, die Sie ganz leicht im Alltag umsetzen können. Auch sie nutzt die Klopftechnik wie von Michael Bohne beschrieben. Es ist eine recht einfache Möglichkeit, um aus einem akuten Stresserleben schnell wieder herauskommen. Denn Stress engt das Denken ein und lenkt den Fokus auf das Negative. Das wirkt wiederum auf die Stimmung und so ‚beisst sich die Katze in den Schwanz‘.

    Zusätzlich stellt sie zwei kleine Atemtechniken direkt vor. Die erste ist eine Überkreuzübung, die Sie einsetzen können, um sich besser konzentrieren. Eine verblüffend einfache Methode, die ich für schon lange für mich selbst und auch in meinen Seminaren einsetze.

    Die zweite entspannt mehr und bringt Sie in eine angenehme Stimmung. Lohnt sich, das anzusehen. Im zweiten Video stellt sie eine Trance zur Ressourcenstärkung vor. All diese Aspekte finden sich auch in ihrem Buch „Wie bringe ich die Kuh tanzend vom Eis?“

  • Ich beschließe meine Reihe mit Ortwin Meiss. Er ist Psychotherapeut, Coach und Autor. Ich kenne ich von mehreren Seminaren. Er beeindruckt mich immer wieder mit seinem umfangreichen Erfahrungsschatz. Er spricht über den mentalen Umgang mit Krankheit und Krise. Unser Immunsystem bezeichnet er als unseren 6. Sinn. In diesem Zusammenhang stellt er eine Trance vor, die Ihr Immunsystem stärkt. Wussten Sie, dass Ihr Immunsystem Augen und Ohren hat? Ein interessanter Aspekt, den Ortwin Meiss in seiner typischen unaufgeregten und doch sehr intensiven Art vorstellt.

Negatives wirkt stärker – leider!

Bestimmt können Sie aus den Gesprächen und den vorgestellten Methoden etwas für sich mitnehmen. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass unser Gehirn Negatives stärker wahrnimmt als das positive. Wichtig, um Gefahren schnell zu erkennen. Insbesondere bei Stress neigt unser Gehirn dazu, den Negativblick noch einmal zu intensivieren.

Gleichzeitig lernt das Gehirn, mehr auf das zu achten, worauf Sie sich fokussieren. Viel Negatives (viele Nachrichten…) lenkt den Blick immer wieder auf diese Themen.

Giesskanne für Pflänzchen Zuversicht

Füllen Sie Ihre Giesskanne!

Die gute Nachricht: das lässt sich auch umdrehen! Deswegen ist der bewusste Blick auf das, was gelingt, was sich zum Positiven verändert, so enorm wichtig. Aber Achtung, es reicht nicht, ein negatives Ereignis mit einem positiven Ereignis auszugleichen. Unser Gehirn braucht etwa 5-7 Ereignisse oder den Blickwechsel auf etwas Positives, um Negatives auszugleichen.

All dies hilft, das zarte Pflänzchen Zuversicht jeden Tag weiter zu düngen. Füllen Sie Ihre Giesskanne -am besten täglich!

Bleiben Sie gesund und werden Sie zuversichtlicher!

Vor ein paar Tagen bin ich zufälligerweise wieder auf diese Geschichte von dem Kletterer Aron Ralston gestossen. Es ist zwar schon ein paar Jahre her, trotzdem gerade in dieser Zeit wieder topaktuell. Vielleicht kennen Sie das Buch oder den Film ‚127 Hours‘. Zugegeben, es ist eine heftige Geschichte über eine Krise und sie ist wahr.

Aron Ralston ist ein Kletterer mit einem ambitionierten Ziel: er wollte alle 59 Viertausender in Colorado erklettern. Bei einer Tour 2003 verunglückte er in einer Schlucht. Dabei klemmte er sich seinen rechten Arm unter einem dicken Felsbrocken von mehreren hundert Kilo ein. Er sass fest. Allein, ohne Handy und ohne die Chance, dass andere Wanderer genau an der Stelle vorbeikommen könnten. Das Einzige, was er dabei hatte, war etwas Wasser, einen Camcorder und ein stumpfes Taschenmesser. Über 5 Tage und 5 Nächste lang versuchte er alles, um sich aus seiner misslichen Situation zu befreien. Nichts funktionierte. In diesen 5 Tagen und Nächten waren seine Gedanken hauptsächlich bei denen, die ihm am nächsten waren: seine Mutter und seinen Freunde. Das half ihm, durch diese Stunden zu kommen und nicht zu verzweifeln. Er schloss mit seinem Leben ab und nahm seine Abschiedsbotschaften mit dem Camcorder auf. Da begann es, so erzählte er später, dass er Dankbarkeit spürte, etwas, was er vorher nicht geschätzt hatte.

Eine krasse Entscheidung

Ralston hat sowohl ein starkes Ego (dazu noch mehr) und einen starken Überlebenswillen. Am 5. Tag trifft er die Entscheidung, sich selbst einen Arm zu amputieren. Dazu bricht er sich selbst Elle und Speiche des rechten Arms und mit dem stumpfen Messer kann er schließlich den Arm vollends abtrennen. Danach legt er noch eine Strecke von 13 Kilometern zurück, bis er auf eine holländische Wandererfamilie trifft, die schließlich die Rettung einleitet.

Doch das ist nur die Vorgeschichte. Wie gesagt, Ralston war schon mehr ein Draufgänger und dazu sehr von sich selbst überzeugt. Nach dem Unfall, so erzählt er in einem Interview (Link), hat sich das sogar noch verstärkt. Er hat tatsächlich noch sein Ziel erreicht, alle 59 Viertausender  (mit Armprothese) zu besteigen. Mentale Stärke und die Überzeugung, damit alles erreichen zu können, war für ihn das Entscheidende. Die Veränderung der einschneidenden Erfahrung setzte erst langsam ein.

Worauf es wirklich ankommt

In der Folge verlor er innerhalb eines Jahres drei Freunde durch Selbstmord und erlitt selbst eine schwere Depression. Er traf seine jetzige Frau, heiratete und wurde Vater. Heute sagt er, dass er glücklich ist, sich weiterentwickelt zu haben. In diesem Prozess fand er für sich heraus, dass es auf die Beziehungen zwischen den Menschen ankommt. Eine Arbeit zu haben, die in einem größeren Kontext steht, als sich selbst zu beweisen, wie toll man ist. Und vor allem, dass es nicht nur um ihn geht, sondern um andere. „ Die Geschichte, wie ich meine Hand verloren habe, war das größte Geschenk meines Lebens.“ Er hat ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben und nein, er sieht sich keinesfalls als Held. Im Gegenteil.

Helden sind für ihn die, die ihn schließlich gerettet haben. Die holländische Familie, die ihn entdeckt hat und die Rettungskräfte. „Wir sind immer dann am heroischsten, wenn wir etwas für andere tun“, so Aron Ralston.

Zwei Aspekte zum Reflektieren

1. Was können wir selbst tun, um unser Denken und Handeln in Krisen in die richtige Richtung zu lenken? Gerne können Sie das Wort Krise auch durch Herausforderungen ersetzen. Schon das kann die Perspektive verändern.

2. In den nächsten Wochen haben Sie wahrscheinlich ein Geschenkband, das übrig geblieben ist. Wie wäre es, wenn Sie die Ruhe und Muße der nächsten Wochen für eine Reflexion nutzen? Dazu brauchen Sie das Band – es darf ruhig etwas länger sein.

Krisen, Knoten und Veränderungen

Für jede Herausforderung, die Sie in Ihrem Leben gemeistert haben, machen Sie einen Knoten in dieses Band. Lassen Sie sich Zeit. An und mit jeder Herausforderungen sind Sie gewachsen und haben sich weiter entwickelt. Wie viele Knoten werden Sie schließlich in dem Band sehen? Sind sie unterschiedlich oder gleich? Und vielleicht wollen Sie anderen davon erzählen, was es mit diesen Knoten in dem Band auf sich hat.

Vielleicht können Sie im Rückblick die ein oder andere Herausforderung sogar als Geschenk betrachten. ‚Wenn das nicht gewesen wäre, wäre ich heute ein Anderer’. Vielleicht sind Sie rückblickend sogar dankbar für die ein oder andere ‚Krise‘. Bewahren Sie das Band mit den Knoten ruhig eine Weile auf. Krisen bergen Chancen in sich.

Diese Perspektive nährt die Zuversicht. Die können wir gut gebrauchen.

Ob Sie vom Home-Office aus arbeiten oder wie gewohnt im Büro – dabei wach und zuversichtlich zu sein, ist die beste Voraussetzung. Im Frühjahr dachten und hofften noch viele, dass wir uns in einem Sprint der Veränderungen befinden. Inzwischen ist klar, das wird ein Marathon. Niemand weiß, wie viel Ausdauer nötig sein wird. Keiner kann in die Zukunft schauen. Doch ein gutes Durchhaltevermögen ist sicherlich hilfreich,  um nicht aus der Puste zu kommen.

Durchhaltevermögen habe ich letzte Woche auch gebraucht. 4 Tage lang war ich auf einer Online-Konferenz, in der es um Mentales Stärken ging (http://www.mentales-staerken.de). Ursprünglich natürlich als Vor-Ort geplant, aber wie so vieles wurde diese Veranstaltung zum Glück gerettet, indem sie online durchgeführt wurde.

Immer wieder wurde angesprochen,  dass viele Menschen verunsichert sind. Ganz klar und vollkommen verständlich. Doch je mehr der Blick auf die Probleme fixiert ist, geht dabei viel Energie verloren. Energie, die zum Handeln fehlt. Denn, so beschrieb es Manfred Wagner vom Klinikum Fürth in seinem Vortrag, „Es ist kein Problem, wenn es jemandem schlecht geht“, die entscheidende Frage ist: „Wie gehe ich damit um?“ Hier finden Sie den gesamten Vortrag von Manfred Wagner zu Führung in herausfordernden Zeiten.

Raus aus dem Tunnelblick

Im Stressmodus rutschen die Gedanken schnell in einen Tunnelblick. Unser Gehirn ist sowieso eher auf die Wahrnehmung des Negativen eingestellt. Alles, was eine Gefahr sein könnte, wird schneller und stärker wahrgenommen. Logisch, denn es geht immer darum, das Überleben des Gehirnbesitzers zu sichern. Und das sind Sie.

Damit Sie leichter wieder aus dem Tunnel heraus – oder gar nicht hinein geraten – stärken Sie gezielt Ihre Ressourcen. Indem Sie zum Beispiel kleine positive Erlebnisse oder erfreuliche Augenblicke in Ihrem Alltag suchen. Am besten multiplizieren Sie diese. Ein schöner Augenblick öffnet die Augen für den nächsten. So gelingt es Ihnen leichter, klar zu denken und Ihre Gedanken aus dem Tunnel heraus umzulenken.

Zum Glück erleben wir den Lockdown nicht zum ersten Mal. Wir alle haben im Frühjahr bereits Erfahrungen gesammelt. Davon können Sie jetzt profitieren:

  • Was haben Sie zu der Zeit neu ausprobiert?
  • Haben Sie dabei etwas Neues für sich entdeckt?
  • Was ist Ihnen gelungen und hat Sie zuversichtlich gemacht?

Das gilt jetzt wieder: die positiven und stärkenden Erlebnisse verdienen jetzt erst recht mehr Aufmerksamkeit. Das ist Ihr Energiereservoir, genau das brauchen wir jetzt und in den nächsten Wochen. Zuversicht ist keine Selbstverständlichkeit. Aber Sie können sie trainieren. Resilienz ist eine Möglichkeit.

7 Tipps für mentale und körperliche Ausdauer

Zuversichtlich gestärkt aus dem Online-Kongress habe ich heute 7 Tipps für Sie:

  1. Wenn Sie im Home-Office arbeiten – schaffen Sie grundsätzlich eine feste Tagesstruktur. Das gibt Ihnen einen Rahmen und Ihrem Gehirn die Sicherheit, was als Nächstes kommt. Ausserdem spart es Energie, die können Sie nutzen, um schöne Dinge aufzuspüren!
  2. Bewegen Sie sich! Unser Körper ist für die Bewegung gemacht, nicht für das Sitzen! Bauen Sie gezielt Bewegungsabwechslungen ein. Erst recht, wenn Sie müde werden, gefrustet sind oder sich geärgert haben. Bauen Sie die Stresshormone und die schlechte Stimmung durch Bewegung ab – idealerweise draußen. Selbst 10 Minuten wirken Wunder! Mehr zur Bewegung im nächsten Newsletter!
  3. Haben Sie Ihre Augen wieder viel zu lange vor dem Bildschirm eingeparkt? Höchste Zeit, mal auszuparken und eine Runde zu drehen. Zum Beispiel mit einem entspannten Blick aus dem Fenster in verschiedene Entfernungen. Hier finden Sie weitere Anregungen Ihre Augen freuen sich jetzt über eine kleine Abwechslung!
  4. Wenn das Gedankenkarussell immer wieder neu einsetzt – sichern Sie sich gezielte Grübelzeiten. Zum Beispiel von 17.45 Uhr bis 18.00 Uhr. Dann dürfen Sie grübeln, aber nur so lange wie festgelegt. Das hilft Ihnen, Ihre Gedanken immer wieder neu zu justieren.
  5. Nutzen Sie Medien gezielt und ganz bewusst. Nur wenige Berufe brauchen stündlich aktuelle News oder jeden Tag Sondersendungen.
  6. Viel wichtiger ist, dass Sie Zeit für soziale Kontakte haben. Welche Kontakte tun Ihnen gut und bauen Sie auf? Neigen Sie dazu, immer wieder zu den gleichen Themen zu sprechen – was gerade alles nicht geht? Vereinbaren Sie eine Zeit, in der Sie dieses Virus ausklammern.
  7. Praktizieren Sie Entspannung und Achtsamkeit. Das kann damit beginnen, dass Sie bewusst Ihre Körperhaltung wahrnehmen. Wo spüren Sie Anspannung und an welchen Stellen fühlt es sich angenehm oder leicht an? Oder geniessen Sie Ihr Essen ganz bewusst – zumindest für eine Weile. Oder fokussieren Sie sich auf  Ihren Atem und nehmen Sie ihn bewusst wahr. Zu Beginn mal für eine Minute. Es ist normal, dass Ihnen dabei viele Gedanken durch den Kopf gehen. Auch Entspannung braucht Übung, genau wie ein Muskel.

Was spricht Sie spontan an?

Etwas, was in Vergessenheit geraten ist oder ein Tipp, der Sie dabei unterstützt, einen langen Atem zu haben?

Bestimmt haben Sie eigene Unterstützungsideen für die nächsten Wochen – schreiben Sie mir Ihre Gedanken dazu. Ebenso freue ich mich, wenn Sie für ein bestimmtes Thema weitere Anregungen wünschen!

Bleiben Sie zuversichtlich und gesund!

Wir alle haben in diesem Jahr bereits eine steile Lernkurve hingelegt. Vollkommen spontan, ungeplant und dadurch ab und zu verunsichernd. Jetzt sind wir in einem anderen Alltag gelandet, der viele Gewohnheiten auf den Kopf gestellt hat. Diese Veränderungen haben sicherlich Energie verbraucht. Aber vielleicht haben Sie so gar überrascht festgestellt, dass

  • Sie sogar mehr hinbekommen, als Sie je vermutet haben und
  • es gar nicht mal so schwer ist, in kurzer Zeit vieles dazuzulernen

Es ist absehbar, dass es zukünftig noch viel mehr Veränderungen geben wird. Die Lernkurve bleibt – etwa bei der Digitalisierung, die in den nächsten Jahren viele Arbeitsbereiche verändern, manche sogar komplett umkrempeln wird. Eine Ihrer wichtigsten Ressourcen ist Ihre Lern- und Veränderungsfähigkeit. Lernen hört nie auf und das hat durchaus Vorteile!

Damit Ihnen Neues gut gelingt, hier 5 Tipps dazu. Abseits von Lernmethoden, Gedächtnistechniken, sondern ganz allein auf das bezogen, was Sie sowieso schon tun. Genau das können Sie noch viel leichter meistern, wenn Ihnen die Automatismen klar sind.

Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten?

Diese Frage: ‚Glauben Sie daran, dass Ihnen das, was Sie vorhaben, tatsächlich gelingt?‘ Sollten Sie sich stellen. Ist eine entsprechende Veränderung oder das Lernen von einem neuen Arbeitsbereich aktuell möglich? Wenn Sie nicht an Ihre Fähigkeiten glauben, wird es kaum oder nur sehr schwer gelingen. Was nicht bedeutet, dass Sie Ihre Fähigkeiten nicht weiter ausbauen sollten. Und ein paar Selbstzweifel in Form vom Respekt vor dem Umfang oder der Dauer einer Fortbildung sind durchaus angebracht.

Aber wenn Sie überzeugt sind, dass es richtig anstrengend und zäh wird „Für Technik habe ich einfach zwei linke Hände…“ oder „Das konnte ich noch nie…“ dann kommen Sie und damit Ihr Gehirn schnell in Stress. So ist es kaum möglich, etwas Neues zu lernen. Ihr Gehirn ist erst einmal mit der Bewältigung der Stresssituation vollauf beschäftigt.

Haben Sie die Zeit? Ist es Ihnen ernst damit? 

Gut, wenn Sie das für sich geklärt haben, geht es weiter. Lernen ist nichts, was Sie mal so schnell nebenher machen können. Quasi mit links, ein paar Häppchen hier, ein bisschen dort, doch die Gedanken sind schon längst woanders. Lernen braucht (neben einer guten Planung) vor allem Konzentration auf das, was Sie ganz neu in Ihren Kopf hineinbekommen wollen. Lernen braucht Wiederholungen – gerade bei uns Erwachsenen! Es kann sogar sein, dass Erwachsene Lerner mehr Wiederholungen brauchen!  Klar, das fühlt sich an, als ob Sie im Tief Ihrer Lernkurve verharren und es einfach nicht weitergeht. Je nachdem, wie neu oder komplex die Lerninhalte sind, braucht der Aufbau neuer Verknüpfungen in Ihrem Gehirn Zeit!

 

Zeiten einplanen

Werden Sie aktiv – tun Sie etwas damit!

Verbinden Sie Lerninhalte mit der Praxis. Das ist so simpel wie entscheidend für einen Lernerfolg. Sitzen Sie nicht nur da, um etwas zu hören oder zu lesen oder sich Videos anzuschauen. Testen Sie, probieren Sie es munter aus und ja, Fehler gehören beim Lernprozess unbedingt dazu! Werden Sie in viele Richtungen aktiv: sprechen Sie über das, was Sie gelernt haben. Machen Sie sich Gedanken darüber, was Sie verstanden haben – und was noch offen ist. Diskutieren Sie mit anderen, schreiben Sie, kritzeln Sie, machen Sie sich Notizen, das alles hilft bei der Verarbeitung und bringt Dynamik in Ihre Lernkurve!

Werden Sie zum Wadenbeisser!

Was unbedingt dazugehört, ist das Dranbleiben. Ich nenne es gerne das positive Wadenbeisser-Tun. Geben Sie nicht auf, sondern atmen Sie erst einmal durch. In fast jedem Lernprozess gibt es diesen Moment, in dem Sie das Gefühl haben, dass Sie auf der Stelle treten, obwohl Sie lernen und sich anstrengen. Das ist frustrierend. Bleiben Sie dran, gerade jetzt, wenn es schwierig wird und Sie herausgefordert sind. Werfen Sie einen Blick zurück, was Sie schon erreicht haben. Suchen Sie sich Sparringspartner, um sich auszutauschen. Ihr Gehirn braucht einerseits diese Herausforderung – idealerweise in Form eines konkreten Ziels. Es sollte natürlich reell erreichbar sein. Von da kommt die Motivation, um Stück für Stück voranzukommen. Übrigens, Ihr Gehirn belohnt Sie, wenn Sie hartnäckig dranbleiben. Wenn Sie eine Herausforderung gemeistert haben, fühlen Sie sich beschwingt, erleichtert und trauen sich so die nächste Etappe zu.

Wenn ich ein Genie wäre, ja dann….

Werden Sie hellhörig, wenn Sie sich sagen hören: „Ach, dafür bin ich nicht talentiert.“ Meistens ist es eine Ausrede Ihres Gehirns, sich eben nicht ins Zeug zu legen, sondern eher auf die faule Haut. Es ist eine sehr praktische Ausrede. Was oft vergessen wird: alle Genies und die überragenden Talente haben geübt, geprobt, trainiert und getüftelt, bis sie erfolgreich geworden sind. Doch das übersehen wir gerne. Die Idee, dass jemandem eine Gabe in die Wiege gelegt wurde und er oder sie es dadurch ganz leicht hatte, an die Spitze zu kommen, trifft zu 98% eben nicht zu. In der Regel ist ein langer und ausdauernder Einsatz das Mittel, um so viel zu erreichen.

Extra-Tipp – bleiben Sie nicht allein!

Lernen Sie nicht nur allein für sich! Tauschen Sie sich aus, denn Ihre Synapsen – die Verbindungen zwischen Ihren Nervenzellen – sind aktiver, wenn Sie zusammen mit anderen lernen. Zusammen mit anderen bedeutet auch, dass Oxytocin ausgeschüttet wird, das macht Ihre Synapsen noch flexibler und die Lerninhalte werden besser weitergeleitet und intensiver verankert!

Gemeinsam lernen

Fazit: Sie können sich gut auf Neues vorbereiten, indem Sie am besten täglich etwas dazulernen. Ihr Gehirn bleibt so flexibel, gerät weniger schnell in Stress und kann Veränderungen und das Auf- und Ab Ihrer Lernkurve deswegen besser meistern.

Wenn Sie mehr über die Rahmenbedingungen für das Lernen wissen wollen, können Sie ein Seminar für das Unternehmen oder ein Coaching für sich als Privatlerner buchen. Hier können Sie einen kostenfreien Gesprächstermin vereinbaren.