Lernen auf Vorrat ist passé.Denn angesichts der Veränderungen und der Notwendigkeit, viele Prozesse zu optimieren und zu digitalisieren, verändert sich natürlich auch das Lernen. Viel sinnvoller ist es, in dem Moment zu lernen, wenn Sie es brauchen. Agiles Lernen ist flexibel, anpassungsfähig und kann andere, bereits vorhandene agile Strukturen ergänzen. Umgekehrt kann es bei der Umstellung auf agile Prinzipien eine wertvolle Unterstützung darstellen.
Kurzum, mit dem agilen Lernen bauen Sie Ihre Zukunftskompetenzen aus!
Lernen ist wichtig, dieser Aussage stimmen 88,7% der Mitarbeiter zu (Studie der IU Hochschule Erfurt). Allerdings wird Lernen eher mit einer Notwendigkeit als mit Motivation und Freude verbunden. Schade, denn dadurch wird es langwieriger. Vor allem spielen Emotionen beim Lernen eine große Rolle. Müssen und sollen oder Lernen auf Vorrat, das dämpft die Lernlust. Dabei ist Lernen ein Grundverhalten unseres Gehirns.
Vielleicht liegen Vorbehalte eher daran, dass viele Menschen immer dieselben Lernstrategien, die sie aus Schul- oder Studienzeiten kennen,anwenden. Durchlesen, Markieren und hoffen, dass möglichst viel hängenbleibt. Kein Wunder, dass die Motivation oft hinterherhinkt.
Warum agile Lernkompetenzen jetzt wichtig sind
Sich heute für ein Seminar entscheiden, dass in einem halben Jahr stattfindet – das geht an der schnellen Veränderung im Arbeitsalltag vorbei. Heute und in Zukunft wird das Lernen immer häufiger als bisher direkt im Alltag stattfinden. Jetzt ist Lernen bei Bedarf dran, selbstorganisiert und eigenverantwortlich. Entweder erst einmal allein oder gleich im Austausch mit Kollegen. Mit dem Ziel, das aktuelle Wissen und die Erkenntnisse weiterzugeben.Aufgrund der immensen Menge an Informationen ist es viel wichtiger, zu selektieren, schnell das Wesentliche zu erkennen. Entscheidungen zu treffen und diese im Arbeitsalltag umzusetzen.
Wie das Lernen effektiv gestaltet und nachhaltig umgesetzt wird, das erleben Sie und Ihre Mitarbeiter mit den Prinzipien des agilen Lernens. Hier optimieren Sie die eigene Lernstrategie und gestalten das berufliche Lernen flexibel und erleben es praktisch anwendbar. Es geht darum, schnell ins Tun zu kommen. Dann, wenn die Motivation und das Wofür klar sind. So, wie es der berufliche Alltag mit all seinen Veränderungen immer wieder neu erfordert.
Agiles Lernen hat klare Strukturen, ist inhaltlich aber flexibel anpassbar. So, wie jeder Lernende ein unterschiedliches Vorwissen und Erfahrungen hat.
Agiles Lernen erfolgt in kleinen Schritten. Um Erfolgserlebnisse zu generieren, aber auch, um die Richtung wieder zu korrigieren.
Agiles Lernen hat immer einen Austausch und Feedback zum Ziel. Der Austausch kann mit anderen Lernenden oder Abteilungsübergreifend erfolgen. Um neue Perspektiven auf das Thema zu ermöglichen.
Perfektion oder….
Gerade im Lernprozess spielen neben der Selbstorganisation die Digitalisierung und die Agilität eine immer größere Rolle. Viele lernende Mitarbeiter sehen darin eine große Herausforderung oder gar Überforderung. Die Flexibilität der Lernprozesse birgt neben den Chancen eine ebenso verständliche Unsicherheit. Denn „Alles zu wissen“ oder „Komplett durchzublicken“, das mag wünschenswert sein, doch im Alltag ist dies angesichts des Tempos der Veränderung und der Komplexität kaum umsetzbar.
… der Umgang mit Unsicherheit und Ungewissheit als Teil des Lernens
Im agilen Lernen wird natürlich thematisiert, wie sie damit umgehen können. Wie es ist, wenn Neues gemeinsam erarbeitet wird. Welche Emotionen spielen hier die Hauptrolle? Wie ist der Umgang mit Fehlern, Irrwegen und wie ist es, die eigene Überzeugung ein Stück weit abzugeben? Oder wie es ist, wenn komplexe Situationen und Probleme nicht sofort zufriedenstellend gelöst und damit eine gewisse Unsicherheit ausgehalten werden muss?
Bedeutung von agilem Lernen und der Selbstorganisation
Agiles Lernen beinhaltet auf jeden Fall, dass Mitarbeiter mitbestimmen, was sie wann und wie lernen. Genau das, was sie aktuell oder in naher Zukunft brauchen. Sie setzen sich zum Beispiel selbst Lernziele, erarbeiten sich Inhalte und planen die Umsetzung in den Alltag. Vor allen Dingen wissen sie in Zukunft, auf welche Art und Weise sie ihr Lernen mit beeinflussen können, damit sie ihr Ziel erreichen.
All das klappt nicht von allein. Ohne das Wissen um die agilen Lernkompetenzen fühlen sich Mitarbeiter schnell überfordert. Mit dem agilen Prinzipien erleben sie, wie sie in das zukünftige selbstorganisierte Lernen hineinwachsen. Dabei docken sie an ihre jeweils vorhandenen Kompetenzen an und erweitern diese Schritt für Schritt. Klassische Tools sind nur ein ganz kleiner Teil des agilen Lernens. Viel mehr spielt die Einstellung (das Mindset) die Motivation und die Ausdauer eine enorme Rolle.
Motivation und Neugier entwickeln – überprüfen des Mindsets
Selbstorganisiert – sich selbst einschätzen können
Alte und neue Lernstrategien clever kombinieren
Lernen mit Zielen, Sprints und Schleifen
Ausprobieren, Fehlerfreundlichkeit – in einem (un-)sicheren Umfeld
Digitale Tools mit dem Lernen verbinden
Lernergebnisse austauschen und sichtbar machen
Was Sie mit dem agilen Lernen erreichen
Sie sehen das Lernen und vor allem ihre eigenen Lernkompetenzen klarer und umfassender. Oder die ihrer Mitarbeiter. Wo sie einwirken und was sie stärken können. Mit einem begleitenden Lernprojekt sammeln sie Erfahrungen mit verschiedenen agilen Lerntools. Schließlich können sie ihr Lernen selbst planen und organisieren – bis hin zum Transfer und der Reflexion. Das macht Mut für das, was kommt.
Übrigens, alle gewinnen durch das agile Lernen!
Das agile Lernen leistet einen großen Beitrag: es ermöglicht ein flexibles Arbeiten in Kombination mit einem effektiven Lernen. Insgesamt bauen sie gezielt ihre Kompetenzen für die Zukunft aus. Eine kontinuierliches lebenslanges Lernen sowie die Fähigkeit zur Selbstständigkeit und Agilität sind in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich. Eine neue Lernkultur auf der Basis von agilem Lernen helfen, diese Anforderungen erfolgreich zu meistern. Agiles Lernen ist für beide Seiten ein Gewinn: für Mitarbeiter und Unternehmen. Mitarbeiter punkten mit ihrer erweiterten Kompetenz. Unternehmen, die agiles Lernen in ihren Prozessen mitdenken, sind wiederum attraktiv und zukunftsfähig.
Wenn Sie jetzt mehr wissen wollen, die Vielfalt und die Prinzipien des agilen Lernens vermittle ich mit und in meiner Lernreise.
Gerne können Sie mich anrufen oder mir schreiben : mail@margit-reinhardt.de
https://www.margit-reinhardt.de/wp-content/uploads/2023/05/Kollaborationen_Lernen.jpg489952Margit Reinhardthttps://www.margit-reinhardt.de/wp-content/uploads/2022/04/Margit-Reinhardt.pngMargit Reinhardt2023-05-19 14:37:372023-05-19 12:14:51Lernen Sie bereits zukunftsfähig – eben agil oder noch auf Vorrat?
Vor 6 Monaten habe ich die Chance genutzt. Nachdem der Leasingvertrag für mein Fahrzeug ablief, beschloss ich, jetzt ohne eigenes Auto zu leben. Stattdessen nutze ich vermehrt die eigenen Füsse, das Fahrrad und wenn es gar nicht anders geht – Carsharing. Keine Frage, ein eigenes Auto ist praktisch und hat viele Vorteile (und kann notwendig sein). Doch in einer Zeit, in der wir mit so vielen Veränderungen konfrontiert sind, brauchen wir ist die Fähigkeit, flexibel reagieren zu können. Wie Sie im Alltag Ihre Agilität und Denkflexibilität stärken können, erfahren Sie hier. Weiter unten finden Sie 5 leicht umsetzbare Tipps. Egal, ob mit oder ohne Fahrzeug!
Die Crux mit den voreingestellten Radiosendern
Oft ist es so, dass ich ganz unterschiedliche Fahrzeugtypen fahre. Eben das, was im Carsharing aktuell zur Verfügung steht. Jedesmal ein kurzer Check: wo sind hier die Bedienelemente wie angeordnet? Wie reagiert das jeweilige Fahrzeug auf Kupplung, Gas und Bremse? Wie fühlt es sich an? In Bezug auf Lernen ist das schon mal vorteilhaft. (Ich verrate jetzt nicht, welches aktuell mein bevorzugtes Fahrzeug ist. Denn es ändert sich immer wieder, je nach Neuentdeckungen.)
Wenn ich ein Fahrzeug einsteige, hat der vorherige Fahrer in der Regel ‚seinen‘ Radiosender eingestellt. Am Anfang wollte ich genauso am liebsten auf ‚meinen‘ Sender wechseln. Da zeigt sich wieder einmal, wie stark die Gewohnheiten sind! Das hat sich geändert. Ich lasse mich überraschen und höre erst einmal die voreingestellten Sender. Manchmal spüre ich dabei einen kleinen Widerstand: „Och nee, muss das jetzt sein?“ Doch ich bleibe dran – zumindest eine Weile. Es lohnt sich! Denn dadurch habe ich neue Formate, andere Moderatoren und vor allem interessante Themen kennengelernt. Wahrscheinlich wäre ich sonst gar nicht auf bestimmte Sendungen gekommen. In der Folge habe ich meine Radiosender zu Hause ebenfalls erweitert.
Sich auf Neues einlassen, ausprobieren und bewusst Kleinigkeiten zu verändern, das sind ‚Neurobics‘. Aerobic und damit Muskeltraining für Ihre Nervenzellen. Doch es ist noch mehr. Neben der Muskelstärkung ist es diese Flexibilität, die wir für eine agile, sich ständig veränderte Welt brauchen.
Die Inspiration von Bahnhofsbuchhandlungen
Längere Strecken fahre ich mit dem Zug. Das bringt es mit sich, dass ich zwischen zwei Umstiegen oft in der Bahnhofsbuchhandlung lande. Das ergibt sich eine weitere Inspirationsquelle. Ich schaue mir unterschiedliche Zeitschriften an und staune immer wieder über diese Vielfalt des Angebots. Immer mal wieder wähle ich andere als üblich oder sogar ganz andere Themen und ja, ich blättere nicht nur, sondern kaufe sie sogar. Warum das alles?
Unser Gehirn liebt Gewohnheiten
Die sind praktisch, energiesparend und erleichtern den Alltag. Ein ganz großes ABER ist: sie verleiten dazu, immer alles so zu machen wie üblich. Ohne dass Sie es bemerken. Das führt dazu, dass bereits kleine Veränderungen im Alltag nerven, als Hürde empfunden werden oder schlechte Laune erzeugen.
Wie wäre es, wenn Sie sich wappnen und selbst immer wieder kleine Ausflüge aus Ihren Gewohnheiten heraus unternehmen? Natürlich nur dann, wenn Sie gerade etwas Zeit haben und keinen Stress! Dann haben Sie die Chance, zu lernen: flexibler mit neuen Situationen umgehen, schneller im Gehirn umzuschalten: Ihr Gehirn wird „trainiert“. Sie werden fitter für die Agilität, für den Umgang mit Veränderungen.
Raus aus der Routine: Fünf Tipps, um Ihr agiles Handeln im Alltag zu trainieren
Öffnen Sie Ihr Auto, Ihre Wohnungstür anders als üblich, etwa mit der linken Hand (wenn Sie Rechtshänder sind, sonst natürlich umgekehrt)
Wechseln Sie für Hin- und Rückfahrt den Radiosender
Stellen Sie Ihre Kaffee- oder Teetasse auf die andere Seite des Schreibtisches
Variieren Sie Wege – egal ob mit dem ÖPNV, Auto, Fahrrad oder zu Fuß: nehmen Sie eine etwas andere Strecke, wenn Sie mit dem ÖPNV unterwegs sind, steigen Sie früher oder später aus, erkunden Sie mit Fahrrad oder zu Fuß andere Varianten, um zum Ziel zu kommen
Tauschen Sie sich mit anderen Kollegen als üblich beim Mittagessen oder in der Kaffeepause aus. Oder über andere Themen als sonst. Zum Beispiel darüber, was Sie noch anders als üblich machen können!
Probieren Sie es aus – wo bietet sich für Sie ein leichter Einstieg, ein erster Versuch an?
Reflektieren Sie Ihre Lernerfahrung, hier ein paar Anregungen
Im agilen Umfeld gehört es mit dazu, nicht nur neue Erfahrungen zu machen, sondern diese auch zu reflektieren. Für Ihre Gewohnheitsveränderungen können Sie mit diesen Fragen starten:
Nach welchen Kriterien haben Sie ‚Raus aus der Routine’ ausgewählt?
Was war ganz leicht?
In welchem Moment haben Sie eventuell erste Widerstände gespürt?
Wie sind Sie damit umgegangen?
Können Sie Ihre Erfahrungen auf andere Bereiche übertragen?
Einmal angefangen, fällt es Ihnen nach und nach leichter, gewohnte Bahnen immer wieder zu verlassen. Wenn Sie Wege variieren oder woanders als sonst einkaufen, stärken Sie damit übrigens ganz nebenbei die Konzentration und die Wahrnehmung. Das alles gehört mit zu den ‚Neurobics‘ – die Aerobic für die Nervenzellen.
Diese Kleinigkeiten sind leicht umsetzbar. Sie lernen, immer wieder neue Blickwinkel einzunehmen. Das nutzt Ihnen im Alltag, wenn es darum geht, Probleme zu lösen und umzudenken. Die Digitalisierung braucht genau das – umdenken, neu denken und handeln.
Vollkommen egal, wie Sie es nennen wollen, Ziel ist es, mit wenig Aufwand flexibel für Veränderungen zu werden. Agil eben. Diese Fähigkeit brauchen wir alle, da bin ich mir sicher!
Teilen Sie mir doch Ihre Erfahrungen mit ‚Raus aus der Routine – flexibel und agil denken – mit!
https://www.margit-reinhardt.de/wp-content/uploads/2021/11/Neu_vernetzen.png12212195Margit Reinhardthttps://www.margit-reinhardt.de/wp-content/uploads/2022/04/Margit-Reinhardt.pngMargit Reinhardt2021-11-09 09:04:322023-01-27 09:50:32Wie Sie Ihre Agilität im Alltag trainieren und wie Neurobics Sie unterstützen
Als ich das Ergebnis der Studie von Stepstone und dem Kienbaum Institut gelesen habe, bin ich richtig erschrocken. Kann das wirklich sein? Stecken so viele Menschen, Mitarbeiter, Personalentwickler und Firmenchefs noch immer in einer Schockstarre? Ist das Bewusstsein für Weiterbildung und Lernen tatsächlich so unter den Tisch gefallen? Gerade einer Zeit, in der wir so viele Veränderungen und steile Lernkurven erlebt haben?
Ich bin gespannt auf Ihre Meinung, doch lesen Sie erst einmal selbst, was mich so beschäftigt hat:
Fehlende Zukunftskompetenz Lernen
Das Ergebnis einer Umfrage (durchgeführt von der Online-Plattform Stepstone gemeinsam mit dem Kienbaum Institut @ ISM) unter 8.000 Arbeitnehmerinnen zeigt es ganz deutlich: Lernen hat einen niedrigen Stellenwert.
Gleichzeitig meinen 9 von 10 Befragten, dass Zukunftskompetenzen – ein Teil davon ist die Lernfähigkeit – ganz entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens in den nächsten 5-10 Jahren sein werden.
Also, das Bewusstsein für Veränderung ist da. Was fehlt, sind die Kompetenzen, um diese Veränderungen zu meistern. In der Aufzählung stehen die digitale Kommunikation und der Umgang mit entsprechenden Tools mit an vorderster Stelle. Genauso wichtig finden die Befragten die Fähigkeit, überhaupt mit Veränderungen gut klarzukommen. Dazu zählen der Umgang mit Unsicherheit oder Frust. Deswegen gehört zu einer Veränderung aus meiner Sicht unbedingt die Stärkung der Resilienz und der psychischen Gesundheit.
Aktuelles Lernangebot der Unternehmen passt nicht mehr
Die Mehrheit der in dieser Studie Befragten ist unzufrieden mit dem aktuellen Lernangebot. Ob es die Qualität und Vielfalt ist, es passt einfach nicht. Was fehlt, ist der Fokus auf die Lernfähigkeit, Flexibilität und die Fähigkeit, kreativ zu denken, um Probleme neu zu betrachten und sie anzupacken.
Das klassische Lernen nach Weiterbildungskatalogen passt nicht mehr in eine Welt, die sich so schnell verändert. Interessanterweise kommen Unternehmen, die ein selbstbestimmtes und agiles Lernen praktizieren, in der Bewertung viel besser weg. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist höher, weil die Lernangebote individuell angepasst werden. Diese setzen direkt im Alltag beim Lernbedarf an, auf das, was aktuell wichtig und notwendig ist.
Lernen zu lernen – aber bitte nicht auf Vorrat!
Ein gewisser Vorrat ist zwar sinnvoll, aber Lernen auf Vorrat ist es selten. Zu viele Vorräte binden Ressourcen in Form von Lernmotivation und nehmen Platz weg. Im schlimmsten Fall verderben sie sogar. So, wie viele Menschen keine Lust mehr aufs Lernen haben und schon bei dem Gedanken daran die Augen verdrehen.
Viele Berufe werden verschwinden, dafür werden neue entstehen
Dabei ist die Motivation zum Lernen unabdingbar. Viele Berufe werden sich in den nächsten Jahren durch die Digitalisierung verändern – manche ganz verschwinden. Dafür entstehen viele neue Berufe und Arbeitsbereiche. Wie Sie mit diesen Veränderungen umgehen, das wird einen neuen Stellenwert erhalten. Das ist viel wichtiger als das perfekte Abarbeiten von Routinen. Dazu brauchen wir die Fähigkeit, im Denken flexibel zu sein, um Neues aufzuprobieren. Dabei werden Fehler passieren, das gehört mit dazu. Oder ist es Ihnen schon gelungen, etwas ganz Neues auf Anhieb fehlerfrei hinzubekommen?
Das alles ist Teil des lebenslangen Lernens. Lernen – das können wir glücklicherweise alle. Doch das Lernen verändert sich, so wie die Welt um uns herum. Es wirdflexibel, alltagstauglicher und agiler. Dazu brauchen Sie einen neuen Blick auf das Lernen und auf sich als Lernenden. Was passt noch, was muss sich hier erneuern?
Wie gut kennen Sie sich als Lernender?
Lernen ist im beruflichen Kontext leider noch oft negativ verknüpft. Das, was mühsam war, oder nicht gut geklappt hat, bleibt viel stärker im Gedächtnis. Jeder hat schon Situationen erlebt, in der Sie sich sogar blossgestellt fühlten. Das will keiner (freiwillig) wiederholen. Aber da unser Gehirn ja lernfähig ist und die Wiederholungen was ausmachen, drehen Sie das Ganze doch mal um: was können Sie tun, um positive Lernerfahrungen zu aktivieren? Und solche Lernerfahrungen hat jeder! Oft werden diese als ‚Naja, das hat einfach gut geklappt!‘ Oder ‚Da ist eben Talent da, dann geht es ja von selbst!‘ Was natürlich Blödsinn ist. Ein Talent entfaltet sich nicht ohne Üben. Das wird gerne übersehen.
Wählen Sie lieber selbst aus oder lassen Sie andere bestimmen?
Lernen hat deswegen einen schweren Stand, weil die Inhalte oft vorgesetzt werden. Das ist so wie in einem Restaurant. Stellen Sie sich vor, dass Sie hungrig ein Restaurant betreten. Sie setzen sich hin und werfen einen Blick in die Speisekarte. Toll wäre es, Sie könnten jetzt auswählen. Wenn aber nur ein oder zwei Gerichte drinstehen? Auf die Sie – naja – notgedrungen ausweichen müssen. Sie erhalten eine Portion, die so groß ist, dass Sie diese beim besten Willen (und Hunger) gar nicht aufessen können. Der Geschmack ist – naja – leidlich. Da lassen Sie das mit dem Restaurant in Zukunft lieber bleiben.
Stattdessen nehmen Sie sich etwas von zu Hause mit. Das, was Ihnen schmeckt. In einer Portionsgröße, die Ihnen gut tut. Oder Sie gehen zur nahegelegenen Imbissbude, da bekommen Sie schnell eine Kleinigkeit.
So ähnlich ist es mit dem klassischen und dem agilen Lernen. In einem 2-Tagesseminar lernen Sie viel. Aber die Portionen sind so groß, dass Sie wieder viel vergessen. Ausserdem bleibt viel Arbeit liegen, wenn Sie wieder an Ihrem Arbeitsplatz sind. Die gilt es erst einmal wieder aufzuholen. Und schon haben Sie das meiste aus dem Seminar wieder vergessen. Oder Sie brauchen das Gelernte vielleicht in einem halben Jahr. Da müssten Sie wieder nachlesen, noch einmal Energie reinstecken.
Agile Lernkompetenzen sind zukunftsfähig
Wie wäre es stattdessen, wenn Sie genau das lernen, was Sie aktuell brauchen? Die Inhalte bestimmen Sie selbst. Planen es so, dass es in Ihren Alltag reinpasst. Das dürfen Sie, die Zeit dazu ist freigegeben! Sie lernen, wenden das Gelernte direkt in Ihrem Alltag an. Zusätzlich tauschen Sie sich mit Kollegen aus, die ebenfalls lernen und reflektieren Ihre Erfahrungen. So können Sie die Lerninhalte flexibel an Veränderungen anpassen und jeweils neu justieren.
Klar, das ist alles kein Selbstläufer. Ohne die entsprechenden Lernkompetenzen fühlen sich Mitarbeiter schnell überfordert. Im agilen Lerncoaching erleben sie, wie sie in das zukünftige Lernen hineinwachsen. Dabei docken Sie an die jeweils vorhandenen Kompetenzen an und erweitern diese Schritt für Schritt. Klassische Tools sind nur ein ganz kleiner Teil des agilen Lernens. Viel mehr spielt die Einstellung, die Motivation und Ausdauer eine enorme Rolle. Ein Lernprozess wird immer mit einer Reflexion abgeschlossen, um aus dem eigenen Lernen zu lernen.
Diese Lernwerkzeuge können Sie in meinen Workshops ausprobieren und Erfahrungen damit sammeln. Sie setzen sich zum Beispiel selbst Lernziele, erarbeiten sich Inhalte und planen die Umsetzung in den Alltag. Vor allen Dingen wissen sie genau, auf welche Art und Weise sie ihr Lernen mit beeinflussen können, damit es erfolgreich ist.
Diese Erfahrungen sind die Basis, damit agiles und damit selbstbestimmtes Lernen in den Arbeitsalltag integriert werden können.
So starten Sie mit dem agilen Lernen
Sich selbst als Lernenden kennenlernen: Einstellung und Lernmotivation
Kombinieren Sie clever bekannte und neue Lernwerkzeuge
Lernen Sie mit Zielen und Sprints
Probieren Sie Neues aus, akzeptieren Sie Fehler – in einem sicheren Umfeld
Verbinden Sie digitale Tools mit dem Lernen
Machen Sie Ihre Lernergebnisse sichtbar
Austausch und Reflexion als selbstverständlicher Teil des Lernens
Diese Themen können Sie mit einer individuellen Lernkompetenzanalyse mit Auswertungsgespräch kombinieren.
In den Workshops sammeln die Mitarbeiter Erfahrungen mit verschiedenen agilen Lerntools und setzen diese in einem begleitenden Lernprojekt ein. Schließlich haben sie die Werkzeuge, um ihr Lernen selbst zu planen und organisieren – bis hin zum Transfer und der Reflexion.
Ein Nebenprodukt ist, dass Mitarbeiter, die selbst bestimmen dürfen, zufriedener sind. Die bleiben eher im Unternehmen. Durchaus ein Punkt, der bei einem hohen Maß an fehlenden Fachkräften zu bedenken ist.
Übrigens, die Durchführung kann sowohl vor Ort als auch online stattfinden. Die Workshops sind von der Dauer her auf maximal 2 Stunden angelegt und bauen aufeinander auf.
Neugierig geworden? Lassen Sie uns miteinander sprechen, wie Sie das agile Lernen bei sich im Unternehmen auf den Weg bringen!
Eintausendvierhundertneunundsiebzig Teilnehmer im ersten Vortrag – so viele hätten real gar nicht in die Halle der LEARNTEC gepasst. Worum es ging? Wie sich das Lernen jetzt und in Zukunft verändert – das Thema, das viele Menschen umtreibt.
In diesem ersten Vortrag „Future Ways of Learning“ von Chris Böhler ging es zuerst einmal darum, dass Menschen wissen wollen, was auf sie zukommt. Das verständliche Bedürfnis. Menschen wollen sich sicher fühlen, sie wollen planen. Doch wie wir alle wissen, geht das nur sehr bedingt. Ergo geht es darum, neue Wege zu finden, um mit diesem Nicht-Wissen und der Unplanbarkeit klarzukommen.
Hinzu kommt, dass „Voraussagen über das Lernen eine Konstante haben: es geht immer um den Menschen. Und der“, so Böhler, „der verändert sich kaum.“ Das ist auf den ersten Blick nicht gerade sehr ermutigend, oder?
Zukunft braucht Veränderung, Entwicklung ist Veränderung
Ich fasse mal zusammen: Der Mensch verändert sich kaum. Das bezieht sich auf die Gehirnstrukturen und die Wege, wie wir etwas verarbeiten. Denn unser Gehirn arbeitet seit Jahrtausenden immer noch auf die gleiche Art und Weise. Veränderungen brauchen Energie. Das Gehirn wiederum ist ein super Energiesparer. Es fragt immer: ‚Lohnt sich der Aufwand? Bringt es was?’
Tatsache ist, Veränderung ist Teil unseres Alltag geworden. Vieles passt einfach nicht mehr. Veränderung könnte aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachtet werden: Wie werden wir zukunftsfähig? Da ist unser Gehirn eher bereit, Energie zu investieren.
Die Werkzeuge, die wir dazu brauchen sind diese Metakompetenzen
Lernen
Selbstorganisation
Fehlertoleranz
Mit E-Learning allein wird kein Mensch zukunftsfähig werden. Am besten klappt das, wenn Menschen beim Tun unterstützt werden. Lerner brauchen den Austausch und wir alle lernen am besten, indem wir aktiv sind. Die Herausforderung besteht mehr darin, mit den gigantischen Informationsmengen souverän umzugehen. Vieles ist zudem so komplex, dass es schwierig ist, das Relevante auszuwählen.
Denn was genau brauchen Sie als Lerner, um einen Zusammenhang zu verstehen oder um ein aktuelles Problem zu lösen? Lohnt sich der Aufwand überhaupt, wenn alles Wissen so schnell verfügbar ist?
Ein Lerner kann, so Böhler, Anfänge setzen. Er kann an einer Stelle starten und dann weitergehen. Es muss nicht ‚alles‘ gelernt werden. Sondern es geht um eine gezielte Auswahl und eben den Beginn. Den ersten Schritt.
Wo haben Sie Ihre Metakompetenzen erlernt?
Was die meisten Lerner nicht gelernt haben, steckt in den Metakompetenzen. Diese werden in der Schule bisher nicht oder nur am Rand vermittelt. Heute sind sie die Voraussetzung, die Schlüsselkompetenz, um zu lernen. Ein paar Beispiele:
Die Selbstorganisation, etwa die Lernzeit einzuschätzen oder sich diese überhaupt einzuplanen. Muster in den Informationen erkennen (denn dazu ist unser Gehirn prädestiniert). Daraus Schlüsse ziehen und Hypothesen für die Zukunft herleiten. Schließlich der Transfer des Gelernten in die Arbeitsabläufe sichern (Checklisten, Notizen).
Das Schweizer Taschenmesser als agiles Lernwerkzeug
Für den agilen Lerner empfiehlt Böhler diese Werkzeuge (da stimme ich voll und ganz zu!).
In kleinen Häppchen lernen
Kontinuierlich anpassen und überprüfen
Lernen in Teams oder Tandems
Das Gelernte direkt anwenden
Das Nicht-Lernen praktizieren (ich kann nicht alles wissen oder können!)
Das Gelernte und den Weg dorthin reflektieren
All das wird hoffentlich bald selbstverständlich sein. Nur so können wir tatsächlich zukunftsfähig sein. Damit das gelingt, hat Böhler drei Vorschläge:
Aufbau von eben diesen Metafähigkeiten in Kombination mit digitaler Kompetenz
Wissen bereitstellen (Wikis, E-Learning, Datenbanken, Experten und Kollegen)
Mut, etwas auszuprobieren und Fehler zu machen
Ohne den Willen können Sie es gleich vergessen
Bei all dem ist immer eins entscheidend: der Wille, zu lernen. Daraus folgt die Motivation, etwas aufzunehmen und es auszuprobieren und umzusetzen.
Lernen braucht neben der Motivation eine Anerkennung und Wertschätzung. Das bedeutet, das Lernen sichtbar zu machen, es zu teilen und so die Chance auf Feedback zu erhöhen.
Es steckt noch ein anderer Gedanke hinter dem Sichtbarmachen: wie kann ein Lernender Wege finden, um zu wissen, was er oder sie sich angeeignet hat? Denn in dem Moment des Sichtbarmachens wird klarer, was er oder sie verstanden hat und was – durch die Rückfragen anderer – noch unklar ist oder wo sich Wissenslücken auftun.
Abgerundet werden diese Metakompetenzen, so Böhler, mit einer Widerstandsfähigkeit im Sinne der Resilienz. Denn Veränderungen mit der sie verbundenen Unsicherheit oder Ungewissheit werden weiterhin oder sogar noch stärker Teil unseres Alltags sein. Das kann ich nur bestätigen und dick unterstreichen.
Ich war noch auf anderen Vorträgen, der rote Faden blieb. Lernen und Digitalisierung. „Digital qualifiziertes Personal“ war der Titel des Vortrags von Martin Attila (Fraunhofer) und Frau Dr. Iris Ulrich (Helmholtz). Ihr Vortrag war zuhöreraktiv und kurzweilig mit eingebundenen Fragen. Kurz zusammengefasst, wurde auch hier auf den Mangel an Kompetenzen im Umgang mit Herausforderungen digitaler Art eingegangen.
Aus Sicht der beiden Vortragenden besteht ein dringender Bedarf an
Kommunikation
Kooperation
Problemlösung und Präsentation
Analyse und Reflexion
Welche Kompetenzen braucht es? 6.000 Unternehmen haben geantwortet
Am letzten Tag der Learntec xChange stand die Hochschule im Fokus. Professor Dr. Ulf-Daniel Ehlers von der Dualen Hochschule Karlsruhe erläuterte, was den Studenten abgesehen von den fachlichen Inhalten vermittelt wird.
Sie sollen so selbstständig wie nur möglich werden. Natürlich darf auch hier die Selbstorganisation als die zentrale Kompetenz nicht fehlen. Die StudentInnen werden dabei unterstützt, die Zukunft für sich, im Unternehmen und in der Gesellschaft zu gestalten. Es reich bei weitem nicht mehr, Inhalte zu lernen und die im Berufsalltag anzuwenden. ‚Denn mit der Analyse des Gestern wissen wir nicht, wie wir morgen agieren werden.’
Das Ziel ist, die Studierenden dazu zu befähigen, nicht nur Probleme zu erkennen und diese zu lösen. Sondern Brüche und Knackpunkte im Unternehmen zu finden, die zu einem Problem führen können. Also eine Vorgehensweise, die zukunftsgerichtet und auf Innovationen aus ist. Diesen Denkansatz finde ich spannend. Wie kam es dazu?
Die Hochschule hat 6.000 Unternehmen befragt: welche Kompetenzen brauchen Mitarbeiter in der Zukunft? Natürlich stehen auch hier die digitalen Kompetenzen mit an erster Stelle. Aber nicht nur! Hier findet der rote Faden aus den bisherigen Vorträgen seine direkte Fortsetzung:
Selbstorganisation statt Vorgaben
Eine Kultur der Ermöglichung (z.B. in Lösungen denken)
Lebenslanges Lernen – was braucht es für Voraussetzungen?
Neben den Vorträgen gab es verschieden Round-Tables, einen möchte ich hier noch herausgreifen. Mitarbeiter für lebenslanges Lernen begeistern, eines meiner Herzensthemen.
Referent war Hermann Ladner, der drei Ansatzpunkte für lebenslanges Lernen zur Diskussion gestellt hat.
Der Mitarbeiter selbst
Die Führungskraft
Das Team
Natürlich wurde auch hier angesprochen, dass die Welt im Umbruch ist. Ohne Lernen geht es einfach nicht. Doch was ist, wenn es krass gesagt, zwei Einstellungen dazu gibt: „Lernen ist toll!“ Oder „Lernen ist doof, anstrengend und überhaupt bringt das nix.“ Wie ist es, wenn Mitarbeiter ‚gezwungen‘ werden, Unsinniges zu lernen? Wie ist es, wenn Mitarbeiter durch das Lernen neue Chancen für sich erkennen können?
Folgende Fragen wurden diskutiert, die gebe ich gleich mal an Sie als LeserIn weiter:
Woran erkennen Sie eine offene Lernkultur?
Offenheit für Themen, die für die Mitarbeiter wichtig sind (klingt erst einmal banal, aber das Unternehmen oder die PE haben da durchaus andere Präferenzen)
Freude am Lernen fördern durch „Wahrgenommen werden“ – von Kollegen, aber auch von der Führungskraft
Worauf sollte sich die Personalentwicklung konzentrieren?
Lernzeiten vorgeben oder Lernzeiten ermöglichen?
Muss ein Ergebnis nachgewiesen werden? Und wenn ja, gegenüber wem?
Mitarbeiter bei der Klärung ihrer Inhalte begleiten oder unterstützen
Digitale Kompetenz fördern: ‚Spielwiesen‘ im Intranet anbieten (Tauschbörse, Mitfahrbörse – eine Idee aus einer anderen Austauschrunde war, den Speiseplan der Kantine immer wieder woanders im Intranet zu ‚verstecken‘. Dadurch konnte man sehen, wer so motiviert war, dass er oder sie den Speiseplan immer wieder gefunden hat – daraus kann sich auch wiederum ein Wettbewerb ergeben)
Es darf auch ohne gleich erkennbaren Nutzen für das Unternehmen sein
Niederschwellige Angebote zum Selberlernen anbieten
Learning Nuggets mit Kollegen zusammen
Das Probieren anerkennen
Neugierde fördern!
Es geht darum, den Mitarbeitern die Freiheit zu geben, so etwas zu testen, um die Hemmschwelle für andere Inhalte zu senken. Das ist die Basis zur Entfaltung von Potenzial. Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass Lernen auch ein gewisses Risiko beinhaltet. Es kann klappen oder es kann schiefgehen. Scheitern ist ein Teil des Lernens, es gehört dazu.
Wie Sie es drehen und wenden: Lernen gewinnt!
Mein Fazit aus der LEARNTEC xChange: Lernen wird aktiver und dadurch viel attraktiver! Der Lernende hat zwar mehr Verantwortung für sein Lernen, aber auch mehr Möglichkeiten, das so zu gestalten, wie es am besten passt. Und wie es so gelingt. Manche lernen lieber in kleinen Häppchen (und haben sonst auch gar keine Zeit dazu), andere nutzen lieber längere Zeiteinheiten.
Der Einstieg ins Lernen beginnt mit dem Blick auf das Ergebnis.
Was will ich können wollen?
Wie komme ich da hin?
Was brauche ich konkret dazu?
Wer kann mich unterstützen?
Das Gelernte wird schließlich sichtbar gemacht – dadurch wird es geteilt.
Das agile Lernen baut ebenfalls auf diesen Prinzipien auf, bietet aber noch viel mehr. Lernen ist selbstorganisiert. Das ist kein Selbstläufer! Denn ein agiles Vorgehen braucht Struktur. Das Ziel mag sich beim Lernen verändern, trotzdem orientiert sich der Lernende an den Leitplanken. Und, ehe ich es vergesse, das Gelernte will angewendet werden. Der Transfer entscheidet über den Erfolg der Lern-Anstrengung. Schließlich braucht der Lernende Sinn und Bedeutung für die Inhalte, sonst lahmt die Motivation schon von Anfang an. Mit eigenen Zielen in Absprache mit der Führungskraft und dem Team ist das gut gewährleistet. Damit das Gehirn, unser wundervolles Lernorgan, dranbleibt und nicht aussteigt.
Damit weder Stress noch Überforderung eine Chance haben, ist eine solide Widerstandsfähigkeit eine enorme Hilfe. Das sehe ich in der Resilienz, die erlernbar ist. So schließt sich der Kreis zum ersten Vortag der LEARNTEC xChange.
Wenn ich Ihre Neugier zum Lernen geweckt habe und Sie mehr über dasagile Lernen erfahren wollen, freue ich mich über eine Mail an info@margit-reinhardt.de.
Oder wir sehen uns auf der LEARNTEC vom 22.- 24. Juni 2021 in Karlsruhe, in der Hoffnung, dass sie stattfindet!
https://www.margit-reinhardt.de/wp-content/uploads/2021/02/LEARNTEC_online2021.jpeg16892500Margit Reinhardthttps://www.margit-reinhardt.de/wp-content/uploads/2022/04/Margit-Reinhardt.pngMargit Reinhardt2021-02-16 16:52:342023-01-27 09:52:08Was Sie auf der LEARNTEC xChange verpasst haben
1. Warum Sie gerade jetzt mit dem agilen Lernen beginnen sollten
Wir alle haben in den letzten Monaten so viele Veränderungen erlebt wie selten zuvor. Manche kommen ganz gut damit klar, sie versuchen, das Beste daraus zu machen. Keine Frage, es ist nicht einfach. Deswegen will ich den Blick darauf lenken, wie es gelingen kann, im Strom der Veränderungen den Kopf souverän über dem Wasser zu halten. Indem Sie beweglich bleiben, agil eben.
Das gibt Ihnen die Chance, schnell zu reagieren, ganz egal, was kommt. Im digitalen Wandel ist es unabdingbar, beweglich und flexibel zu sein. Klar, in manchen Situationen fällt das leichter, in anderen tut man sich schwerer damit. Egal wie, es steht in einem direkten Zusammenhang mit Ihrer Lernfähigkeit. Genau die brauchen Sie, damit Veränderungen gelingen können. Auf das Lernen übertragen bedeutet das: je agiler und flexibler Sie sind, desto leichter und stressfreier wird es. Statt Frust erleben Sie mehr Erfolg und Zufriedenheit.
Ein Alltag ohne ein immer-wieder-dazulernen würde bedeuten, dass Sie stehenbleiben. Sie werden unflexibel, fühlen sich schneller überfordert und ja – irgendwann sind Sie abgehängt.
Der digitale Wandel kann nur gelingen, wenn Sie, Ihre Kollegen und Kolleginnen offen für Neues sind und eines tun: Lernen.
Lernen hat noch oft ein verstaubtes Image
Aber in manchen Köpfen ist die Vorstellung vom Lernen ziemlich verstaubt: Lernen ist anstrengend oder es ist mit Seminaren verbunden, die am Bedarf vorbeigehen. Oder es wird auf Vorrat gelernt. Ein Transfer in den Alltag findet kaum statt. Schlimmstenfalls ist Lernen sogar mit negativen Erfahrungen verbunden. Die reichen manchmal sogar bis in die Schulzeit zurück. Kein Wunder, dass manche Mitarbeiter lieber beim StatusQuo bleiben. In der Hoffnung, dass alles so bleibt, wie es ist.
Es ist höchste Zeit, das zu verändern! Erst recht, wenn lebenslanges Lernen in allen Bereichen selbstverständlich ist und nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. Denn mit dem, was Sie heute lernen, können Sie die Probleme, die morgen auftauchen, mit Sicherheit leichter lösen.
Checken Sie, was das konkret für Ihren Lernalltag bedeutet:
Sind Sie grundsätzlich überzeugt, dass Sie lernfähig sind?
Machen Sie sich Ihr Lernen bewusst oder lernen Sie einfach so drauflos?
Können Sie sich selbst gut motivieren und dranbleiben?
Wissen Sie genau, in welchen Schritten Sie vorgehen wollen?
Gelingt Ihnen der Transfer in den Alltag?
Das agile Lernen unterstützt Sie dabei, sich selbst zu helfen. Dadurch erhöht sich Ihre Selbstwirksamkeit – ein zentraler Resilienzfaktor. Sie können es leichter aushalten, wenn Sie sich unsicher fühlen – etwa, was die Zukunft bringt. Auf der anderen Seite werden Sie mutiger und probieren mehr aus.
Veränderung und Lernen gehören zusammen wie Ying und Yang. Oder wie Zahnräder, die ineinandergreifen. Beide ergänzen sich und kommen so in Schwung.
Verabschieden Sie sich von Zertifikaten
Das ist zugegeben ein wenig provokativ. Aber mal ehrlich: was verspricht Ihnen ein Zertifikat oder das Bestehen einer Prüfung? Ich habe so viele Menschen erlebt, die verbissen auf Prüfungen gelernt haben. Und danach alles schnell vergessen haben. Das Gehirn hat wohl immer die Frage gestellt: „Wozu?“ Kein Wunder, dass am Ende eines Studiums oder einer Berufsausbildung das Lernen erst einmal ad acta gelegt wird. Was im Berufsalltag bleibt, sind Seminare. Oft Monate vorher geplant, gehen sie oft am konkreten Bedarf vorbei. Der Transfer spielt – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle. Ganz aktuell habe ich dazu einen Vortrag von Harald Schirmer gesehen:Keynote Lebenslanges Lernen Harald Schirmer
Agiles Lernen ist flexibel und leichter
Befreien Sie sich vom verstaubten Lernimage! Lernen verändert sich, endlich. Angesichts des Veränderungstempos bekommt es ein neues Gesicht. Machen Sie mit, denken Sie das Lernen neu! Werden Sie zum agilen Lerner!
Das agile Lernen orientiert sich immer am konkreten Bedarf: ‚‚Das kann ich jetzt gut gebrauchen und ich will es jetzt wissen!‘ Sie entscheiden mit, was Sie auf welche Art und Weise lernen werden und übernehmen damit die Verantwortung für den Lernprozess. Das ist erst einmal ungewohnt. Denn agiles Lernen ist selbstgesteuert, basiert auf mehr Austausch untereinander und unterscheidet sich dadurch grundsätzlich vom klassischen Lernen. Auch das will erst einmal gelernt werden, am besten durch Erfahrung! Die ersten Schritte dahin zeige ich Ihnen gleich.
Einige Basics, die immer dazugehören
Sie entscheiden mit, was Sie wie lernen – Ihr Lernen ist individuell
Sie gestalten und planen Ihr Lernen selbstorganisiert
Sie tauschen sich gezielt und intensiv mit anderen Kollegen aus
Sie reflektieren Ihren Lernweg und lernen so von sich selbst
2. Wie Sie Ihre Lernkompetenzen Schritt für Schritt erweitern können
Wenn Sie von einer Sache begeistert sind, dann erzählen Sie es weiter, oder? Sie wollen Ihre Freude, die Motivation und die damit verbundene Energie teilen. Gelingt es Ihnen, das auch auf Ihr Lernen zu übertragen?
Viele erwachsene Lerner sind das gar nicht mehr gewohnt und tun sich entsprechend schwer. Dann wird einfach irgendwie gelernt und der Frust ist schon fast vorprogrammiert. Schnell wächst die Überzeugung, dass das Thema oder der Inhalt „einfach nichts für mich ist“. „Konnte ich noch nie und werde ich nie können!“ Das ist der Weg direkt in die Sackgasse.
Wenn Sie umgekehrt grundsätzlich überzeugt sind, dass Sie sich entwickeln und lernen können, werden Sie von Anfang an anders an die Themen herangehen. Mein Videotipp (gibt es auch als Buch) hierzu ist das Interviewmit Carol Dweck. Das agile Lernen lädt genau dazu ein, offen und neugierig Neues auszuprobieren.
Der Lerner wandelt sich vom Konsumenten zum Prosumenten
Der wahrscheinlich größte Unterschied zwischen den klassischen Lernen und dem agilen Lernen besteht in der Aktivität. Der Lernende ist kein Konsument von Inputs oder Vorträgen, der passiv das Gehörte oder Gesehene aufnimmt. Hierbei ist die Aktivität im Gehirn sowieso ziemlich gering. Die Verlockung, abzuschweifen, ist sehr groß.
Doch wenn der Lernende zum Prosument wird, ist die Aktivität beim Lernen hoch! Der Lernende weiß, dass er oder sie das Gelernte weitergeben und sich darüber austauschen wird. Im Team, an Kollegen oder an Freunde. Die Aufmerksamkeit ist fokussiert. Was ist wirklich wichtig und relevant? Was können meine Kollegen davon haben? Wie können wir das Gelernte im Arbeitsalltag ein- und umsetzen?
Sehen Sie den Unterschied? Sie sind auf eine andere Weise aktiv. Dabei übernehmen Sie Verantwortung. In dem Augenblick, in dem Sie Ihre Learnings weitergeben, merken Sie sofort, was Sie verstanden haben und was noch nicht ganz klar ist. Das ist vollkommen in Ordnung. Es geht nicht um Perfektion, sondern um das Tun. Gleichzeitig bleibt das Gelernte durch die Aktivität und den Austausch viel besser im Gedächtnis. Die Spuren im Gehirn sind viel tiefer und nachhaltiger.
Sollten dennoch Fragen offen bleiben, übernimmt zum Beispiel ein Kollege das Thema und recherchiert weiter. Oder es tauchen ganz neue Fragen auf. Gemeinsam können Sie entscheiden, was aktuell weiter verfolgt und was hintenan gestellt werden kann.
Das alles ist kein Selbstläufer. Ein agiles Lernen braucht grundlegende Kompetenzen. Vieles davon können Sie bestimmt schon. Wenn der Wille und die Motivation vorhanden sind – kein Problem. Wenn Sie wissen, wie Sie sich selbst helfen können, können Sie mit Unsicherheit und Komplexität besser umgehen. Vor allem landen Sie nicht in einer Opferhaltung, denn Lernen ist in dieser Haltung nicht möglich. Sie können Respekt haben vor dem, was kommt. Aber machen Sie sich nicht klein!
Ein agiler Lerncoach begegnet Ihnen auf Augenhöhe. Das Ziel ist, dass Sie fähig werden Ihr Lernen leichter und gelingender zu gestalten. Eine Zusammenarbeit startet mit einer Lernkompetenzanalyse. Auf dieser Basis können Sie Ihre Stärken einordnen und sehen, was Sie weiter ausbauen oder ergänzen möchten.
3. So starten Sie ganz konkret ins agile Lernen am Arbeitsplatz
Am Anfang steht die Motivation, das Warum. Sie wollen lernen, für welches Ziel, für welchen Anlass?
A. Planen Sie und starten Sie mit einem konkreten Anlass
Das kann etwas ganz Kleines sein: Sie wollen zum Beispiel die Möglichkeiten im Instant-Messenger Slack besser kennenlernen, weil dieser kürzlich in Ihrer Firma eingeführt wurde.
Wenn es etwas Größeres ist: Sie wollen Spanisch lernen, um in Zukunft zumindest den Small-Talk mit einem Kunden in seiner Muttersprache zu führen. Dann überlegen Sie, was der erste kleine Schritt sein kann.
Das Ziel darf herausfordernd sein, doch eine zu große Erwartung bremst Sie aus. Was ist realistisch und wo werden Sie es in naher Zukunft anwenden können? Was können Sie in den nächsten zwei Wochen erreichen?
B. Wann haben Sie überhaupt Zeit?
Entscheidend ist, dass Sie sich am besten regelmäßige Zeitfenster definieren, wann Sie sich damit beschäftigen wollen. Es können kleine Zeiteinheiten sein, etwa 15 oder 20 Minuten. So lange können Sie sich in der Regel gut konzentrieren. Legen Sie einen Startzeitpunkt fest, das macht es leichter, tatsächlich anzufangen.
C.Wie werden Sie lernen?
Bevor Sie loslegen: wie gehen Sie an Ihr Lernen ran? Wo bekommen Sie die Infos her – gibt es erklärende Videos zu Slack? Probieren Sie einfach mal weiter aus? Werden Sie alleine lernen oder haben Sie Verbündete, die ein ähnliches Ziel haben? Gibt es einen Kollegen oder eine Kollegin, die Spanisch spricht? Ein Lernprogramm oder wollen Sie einen Kurs buchen?
D. Ausdauer entwickeln – irgendetwas kommt immer dazwischen
Sie wollten jeden Tag 15 Minuten lernen. Ups, jetzt ist schon die Hälfte der Woche rum und Sie sind kaum dazu gekommen. Aber dafür sind Sie x-mal abgelenkt worden. Wenn Sie ehrlich zu sich sind, waren manche Ablenkungen sogar willkommen. Vielleicht haben Sie gemerkt, dass Sie alleine doch nicht so gut vorankommen.
Bei einem Meeting kommen Sie zufällig mit Kollegen ins Gespräch. Denen geht es mit dem neuen Messenger-Dienst genauso. Sie beschliessen, sich mit zwei der KollegInnen zusammenzutun. Die wollen das ja auch lernen! Sie verabreden sich in der Mittagspause am Ende der Woche, um sich gegenseitig zu berichten, was jetzt schon besser gelingt. Jetzt geht es viel leichter voran!
E. Reflexion – Sind Sie auf dem Weg oder hat sich das Ziel geändert?
Ihre zwei bewussten Lernwochen sind vorbei. Das Ziel ist geblieben. Das ist nicht selbstverständlich. In unserer schnelllebigen Zeit ist es durchaus notwendig, das Ziel erneut anzupassen. Auch dazu dient die Reflexion.
Jetzt überprüfen Sie, wie weit Sie gekommen sind. Sie denken noch einmal an die Ausgangslage, worüber Sie sich geärgert haben: ‚Das kann doch nicht so schwer sein, mit einem Messenger klarzukommen!‘ Das war Ihr Start und Ihre Motivation. Sie haben auch festgestellt, dass Sie es mit den Lernzeiten nicht so ernst genommen haben. Wenn Zeit da war, hat es geklappt. Wenn etwas dazwischen kam, haben Sie die Lernzeit nicht nachgeholt, sondern ‚vergessen’.
Im Gespräch mit den Kollegen, die in derselben Situation sind, hat es dann gefunkt. Sie sind in Schwung gekommen, haben sich gegenseitig unterstützt und jetzt hat es sogar richtig Spass gemacht. Sie wussten, am Ende der Woche wollten Sie sich gegenseitig zeigen, was schon alles gut klappt.
Es gab sogar noch ein Highlight, denn eine andere Kollegin hat das mitbekommen. Sie kennt sich schon super aus und hat Ihnen ihre Unterstützung angeboten.
Sie wissen jetzt von sich, dass Ihnen eine Verbindlichkeit gut tut. Also Kollegen finden, die Ähnliches lernen wollen. Weiter nehmen Sie aus dieser Reflexion mit, Ihre Lernzeiten besser im Alltag zu verankern. Sie werden ausprobieren, gleich am Morgen damit zu starten.
Das alles motiviert Sie, Ihren nächsten Lernsprint zu planen!
4. Mit welchen Alltagsbeobachtungen Sie sich selbst unterstützen können
Ändern Sie Gewohnheiten! Ein großer Teil Ihres Alltags besteht aus Routinen und Gewohnheiten. Gut so, denn aus Gehirnsicht spart das viel Energie. Theoretisch haben Sie so den Kopf frei. Auf der anderen Seite machen Sie es sich bequem. Das ist ein großes Lernhindernis. „Es passt doch alles so, warum sollte ich etwas verändern?“ Das habe ich schon so oft gehört! Gefolgt von der Frage: „Wie soll ich mich denn motivieren, etwas anders zu machen, wenn doch alles gut ist?“
Ihr Gehirn wird sich nur dann verändern und dadurch lernfreudiger werden, wenn Sie etwas anders machen als bisher. Das können Kleinigkeiten sein, denn die haben ein enormes Potenzial! Es ist so simpel: Wählen Sie mal einen anderen Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Schon das bringt Sie aus der Routine und kann neue Blickwinkel ermöglichen. Kaufen Sie mal in einem anderen Laden ein. Klar, dauert das alles etwas länger. Das können Sie ja von vornherein einplanen. Gehen Sie auf Entdeckungsreise! Probieren Sie mal etwas aus, was Sie noch nicht kennen: Ob es Gerichte sind, eine ganz andere Zeitschrift oder eine ganz andere Abendgestaltung. Mehr dazu finden Sie hier: So verändern Sie Ihre Gewohnheiten
Das brauchen Sie nicht jeden Tag zu tun. Aber zwei- bis dreimal pro Woche macht es Sinn. Der große Vorteil ist, dass Sie in anderen neuen Situationen nicht mehr so überrascht sein werden. Sie können flexibler damit umgehen. Ihr Gehirn hat gelernt, leichter auf Neues zu reagieren. Mit der Zeit werden Sie offener für andere Sichtweisen. Es fällt Ihnen leichter, Ihre Komfortzone zu verlassen und Neues gezielt anzupacken.
Womit werden Sie starten?
5. Welche Fehler Sie vermeiden sollten und welche Fehler Sie weiterbringen
Sich auf Neues einzulassen birgt natürlich ein gewisses Risiko. Es passieren Fehler. Sie haben unter Umständen das Gefühl, gescheitert zu sein. Grundsätzlich gehören Fehler zum Lernen dazu. Denn der Fehler zeigt, wo es nicht lang geht.
Doch es gibt auch Fehler, die Sie vermeiden können. Weil Sie unkonzentriert waren, mit den Gedanken woanders. Schon haben Sie eine Mail verschickt, die falsch adressiert war. Das ist dann wirklich dumm gelaufen und hätte nicht sein müssen. Wenn Sie aus Bequemlichkeit gehandelt haben und dabei ein Fehler passiert ist, dann bleibt Ihnen nur noch, zumindest dazu zu stehen.
Die Fehler, die Ihnen passieren, weil Sie es nicht besser wissen konnten, die bringen Sie weiter. Auch wenn es zuerst richtig weh tut, weil Sie es verbockt haben. Wenn Sie jetzt reflektieren, was Sie daraus gelernt haben, dann hat sich der Fehler gelohnt. Ihr Gehirn hochaktiv: wie konnte das passieren? Was kann ich tun, damit mir das nicht noch einmal passiert? Wenn Sie jetzt die Situation analysieren, dann lernen Sie besonders intensiv und nachhaltig.
Noch besser ist es, wenn Sie in einem Umfeld lernen, in dem Sie Fehler machen dürfen. Im Sinne von try and error. Wenn es so nicht funktioniert, dann suche ich mir eben einen anderen Weg.
In vielen Unternehmen ist die Fehlerakzeptanz erschreckend niedrig. Siewerden nur intern in einem ganz kleinen Kreis besprochen. Wer Fehler macht, zeigt Unfähigkeit oder Schwäche, so der unausgesprochene Tenor. Niemand möchte sich blamieren und zugeben, dass ihm oder ihr ein Fehler unterlaufen ist. Damit wird die große Chance vertan, aus dem Fehler zu lernen und etwas zu verändern.
Eine offene Fehlerkultur ist dann vorhanden, wenn Mitarbeiter wissen, dass Fehler in einer Organisation ebenso dazugehören wie in jedem Alltag. Bekannt ist die Untersuchung bei Airlines, als es in den 70er Jahren viele Unglücksfälle gab. Die meisten waren auf menschliches Versagen zurückzuführen. Nach der Analyse der Gespräche zwischen Pilot und Co-Pilot war eine Ursache gefunden. Es war die strenge Hierarchie zwischen Pilot und Crew. Der Pilot korrigierte zwar Fehlentscheidungen des Co-Piloten, aber umgekehrt fand dies nicht statt. Nach der Überzeugung: ein erfahrener Pilot macht keine Fehler, ein Co-Pilot schon. Das führte zu einem Umdenken, umgesetzt zum Beispiel mit dem Abbau der Hierarchien. Zusätzlich bekamen die Soft-Skills einen anderen Stellenwert, so die Kommunikation und das Führungsverhalten.
Die Fehlerquote verringerte sich von vorher 70% auf schließlich 30%.
In Bezug auf Fehler beim Lernen geht es also darum, wie konstruktiv Sie mit Fehlern umgehen. Damit Sie und andere was draus lernen.
Das Wichtigste kurz auf den Punkt gebracht:
Agiles Lernen ist das Lernen der Zukunft. Denken Sie dran, dass jeder Mensch ein wenig anders lernt. Ein Lernen im gleichen Schritttempo wird nicht von Erfolg gekrönt sein. Starten Sie mit kleinen Schritten.
Denken Sie in den nächsten Tagen darüber nach, was sie jeden Tag dazugelernt haben. Diese Fragen können ein roter Faden sein:
Wie war Ihre Einstellung zu dem Thema?
Hat Ihr Lernen für Sie einen Nutzen gehabt?
Haben Sie sich vor dem Lernen Gedanken über das Ergebnis gemacht?
Haben Sie sich bewusst Zeit für das Lernen genommen?
Haben Sie sich ablenken lassen und wenn ja: von was?
Mit wem haben Sie über das Gelernte gesprochen?
Wie ist es Ihnen mit der Anwendung, dem Transfer in den Alltag gegangen?
Habe ich Sie neugierig gemacht? Gerne können wir darüber sprechen, wie Sie das in Ihrem Unternehmen ein- und umsetzen können. Sie erreichen mich unter der (0721) 75 33 61. Oder schreiben mir eine Mail: info@margit-reinhardt.de
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